Erschließung durch Herausgeber Hans Gliwitzky, Reinhard Lauth, Bd. III,3.
Wagner schreibt am 23./24. September an seine Verlobte Justine Philippine Vetter, er habe nach seinem Besuch in Jena im August 1797 häufig an Fichte geschrieben und ihm seine „ganze Lage entdeckt, ihm also auch gesagt, daß [er] Bücher schreiben mußte, um leben zu können und um [sich] einen Namen in der gelehrten Welt zu machen und so am Ende eine Stelle zu bekommen.“ (Adam; Koelle, 1849, S. 144.) – Fichte bezieht sich auf einen dieser Briefe Wagners in seinem Schreiben an Wagner vom 9. September 1797. Wagner hatte von seiner persönlichen Lage geschrieben; er hatte angefragt, welchen Weg er beruflich gehen solle. Er publiziere nur, um seinen Bedürfnissen abzuhelfen. Er verglich seine Lage mit der E. Bergers. Mit dem gleichen Briefe übersandte Wagner seine „Ankündigung philosophischer Vorlesungen für das künftige Winterhalbjahr“ und schrieb dazu: „es solle durch seinen Begriff v. d. Ph. erhellen, wo und wie weit Philosophie überhaupt anwendbar sey.“ – Schließlich enthielt der Brief eine Stellungnahme zu Fichtes Naturrechtsauffassung. Wagner vertrat folgende Sätze: Eine vollkommene Regierungsverfassung sei „nicht möglich [...], nicht einmal in der Idee; wenn sie bloß auf Rechtsbegriffen beruhen soll“. – „Der Wille, sich selbst einzuschränken, kann bei den Menschen, nach Rechtsbegriffen, nur dadurch bewirkt werden, daß man ihre Selbstliebe in Bewegung sezt“. – „Die Vorstellungen von Wohl u. Weh’ aber sind sehr verschieden, u. öfters irrige“. Ferner merkte Wagner im Einzelnen an: „Weil [Fichte] Publicität der öffentl. Verhandlungen festsetze, darum wird das Ephorat unnütz.“ – „Es werden, wegen der Bestechbarkeit des Haufens nicht Ephoren, wie sie sollen, gewählt werden“. – „Es sey kaum zu erwarten, daß alle [...] für ein Gebrechen in der Staatsverwaltung sich so sehr interessieren würden, daß dadurch eine Reform bewirkt würde“. – „Unter legislativer Gewalt [werde] das Recht verstanden [...], in einzelnen Fällen zu bestimmen, durch welche Verfügungen das gemeine Wesen gerettet werden soll“.
Wagner schreibt am 23./24. September an seine Verlobte Justine Philippine Vetter, er habe nach seinem Besuch in Jena im August 1797 häufig an Fichte geschrieben und ihm seine „ganze Lage entdeckt, ihm also auch gesagt, daß [er] Bücher schreiben mußte, um leben zu können und um [sich] einen Namen in der gelehrten Welt zu machen und so am Ende eine Stelle zu bekommen.“ (Adam; Koelle, 1849, S. 144.) – Fichte bezieht sich auf einen dieser Briefe Wagners in seinem Schreiben an Wagner vom 9. September 1797. Wagner hatte von seiner persönlichen Lage geschrieben; er hatte angefragt, welchen Weg er beruflich gehen solle. Er publiziere nur, um seinen Bedürfnissen abzuhelfen. Er verglich seine Lage mit der E. Bergers. Mit dem gleichen Briefe übersandte Wagner seine „Ankündigung philosophischer Vorlesungen für das künftige Winterhalbjahr“ und schrieb dazu: „es solle durch seinen Begriff v. d. Ph. erhellen, wo und wie weit Philosophie überhaupt anwendbar sey.“ – Schließlich enthielt der Brief eine Stellungnahme zu Fichtes Naturrechtsauffassung. Wagner vertrat folgende Sätze: Eine vollkommene Regierungsverfassung sei „nicht möglich [...], nicht einmal in der Idee; wenn sie bloß auf Rechtsbegriffen beruhen soll“. – „Der Wille, sich selbst einzuschränken, kann bei den Menschen, nach Rechtsbegriffen, nur dadurch bewirkt werden, daß man ihre Selbstliebe in Bewegung sezt“. – „Die Vorstellungen von Wohl u. Weh’ aber sind sehr verschieden, u. öfters irrige“. Ferner merkte Wagner im Einzelnen an: „Weil [Fichte] Publicität der öffentl. Verhandlungen festsetze, darum wird das Ephorat unnütz.“ – „Es werden, wegen der Bestechbarkeit des Haufens nicht Ephoren, wie sie sollen, gewählt werden“. – „Es sey kaum zu erwarten, daß alle [...] für ein Gebrechen in der Staatsverwaltung sich so sehr interessieren würden, daß dadurch eine Reform bewirkt würde“. – „Unter legislativer Gewalt [werde] das Recht verstanden [...], in einzelnen Fällen zu bestimmen, durch welche Verfügungen das gemeine Wesen gerettet werden soll“.