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Johann Gottlieb Fichte to Johann Jakob Wagner

Jena, d. 31. März. 1798.
Verschiedene Gründe nöthigen mich, mir meinen Wunsch, Sie in meinem Hause zu sehen, und Ihre Talente meinem Kleinen nüzlich zu machen, zu versagen.
Schon damals, als ich Ihnen zuerst den Antrag machte, hätte ich bedenken sollen, daß mein Kleiner, dann 1 ½. Jahr alt, schlechthin keine Capacität für Ihre Beschäftigung mit ihm haben würde. Dies zeigt nun die Erfahrung. Er kann noch nicht zwei Worte deutlich sprechen.
Dann werde ich einen guten Theil des Sommers mit demselben und seiner Mutter zugleich, auf Reisen zubringen, und das Haus ganz leer lassen.
Ich habe, seitdem ich eingesehen, daß ich die Erfüllung meines Wunsches mir würde versagen müssen, hier und da eine andere Stelle für Sie gesucht. Ich hoffte in Bern [/] von woher ich einen mittelbaren Auftrag hatte, eine schikliche für Sie. Aber es ist bekannt, in welcher Lage sich nunmehro die Berner befinden.
Hrr. D. Müller, aus Copenhagen, der vom heutigen Tage an höchstens in 14. Tagen bei Ihnen seyn wird, wird Ihnen in meinem Namen 32. Laubthaler, als eine kleine Entschädigung übergeben.
Mit Hochachtung
Ihr
ergebenster
Fichte.
Metadata Concerning Header
  • Date: Samstag, 31. März 1798
  • Sender: Johann Gottlieb Fichte ·
  • Recipient: Johann Jakob Wagner
  • Place of Dispatch: Jena · ·
  • Place of Destination: Göttingen · ·
Printed Text
  • Bibliography: Fichte, Johann Gottlieb: Gesamtausgabe der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Abteilung III, Bd. 3: Briefe 1796‒1799. Hg. v. Hans Gliwitzky und Reinhard Lauth. Unter Mitwirkung v. Peter K. Schneider und Manfred Zahn. Stuttgart 1972, S. 117‒118.
Manuscript
  • Provider: Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
Language
  • German

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