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Johann Gottlieb Fichte to Johann Jakob Wagner

Carlsbad, d. 21. Jul. 94 [vielmehr: 1798.]
Ihren Brief vom 9. habe ich erst den 19ten erhalten u. antworte Ihnen mit einer mir sich darbietenden Gelegenheit.
Ein Hrr. Hofrath Hammer, zu Weseriz in Böhmen ging mich, eben als ich Ihren Brief erhielt, um einen Führer für seinen Sohn von 8–9. Jahren, an. Sie von Ihrer Seite sind der Stelle gewachsen. Es ist nur die Frage, ob Sie dieselbe annehmen werden. Hrr. Hammer wohnt auf einem Schlosse in einer schönen Gegend. Gesellschaft haben Sie nicht ausser der, der ziemlich zahlreichen Familie. Sie haben durchgängig freie Station, und 12. Carolin [/] Honorar; u. haben dagegen die Führung des einzigen Sohnes, und einige Stunden im französischen an zwei Töchter.
Von der teutschen Litteratur könnten Sie durch die hiesigen Bücherverbote allerdings abgeschnitten werden. Ich habe einige Mittel vorgeschlagen, das zu verhindern; u. es liesse sich vielleicht eins ausfindig machen.
Bis zum Ende dieses Monats bin ich in Eger, auf dem Sauerbrunnen. Den 2ten od. 3ten August komme ich in Ronneburg an, und erwarte Ihre baldige Entschlies[/]sung. Ich kann nichts weiter schreiben, als das nothwendige; denn Sie sehen, welcher Feder, und welcher Dinte ich mich bedienen muß.
Schellings bisherige Stelle ist nichts für Sie, wenn ich auch Einfluß auf die Besetzung derselben haben könnte; woran ich jedoch zweifle.
Ihr
ergebenster Freund u. Dr.
Fichte.
Metadata Concerning Header
  • Date: Samstag, 21. Juli 1798
  • Sender: Johann Gottlieb Fichte ·
  • Recipient: Johann Jakob Wagner
  • Place of Dispatch: Karlsbad (Karlovy Vary) ·
  • Place of Destination: Jena · ·
Printed Text
  • Bibliography: Fichte, Johann Gottlieb: Gesamtausgabe der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Abteilung III, Bd. 3: Briefe 1796‒1799. Hg. v. Hans Gliwitzky und Reinhard Lauth. Unter Mitwirkung v. Peter K. Schneider und Manfred Zahn. Stuttgart 1972, S. 132‒133.
Manuscript
  • Provider: Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
Language
  • German

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