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Johann Gottlieb Fichte to Johann Friedrich von Cotta
Jena, d. 10 Xbr. 98
Ich höre, daß in Chursachsen einige Hefte unseres Philosophischen Journals [confiscirt werden sollen], unter dem Vorwande, daß (in einem Aufsatze von mir) der Atheismus klar gepredigt würde.
Diesen Vorwurf nicht mit Stillschweigen zu übergehen, erfordert Pflicht, u. Klugheit. Ich denke daher in den nächst künftigen Weihnachtsferien eine kleine Flugschrift zu verfertigen, und so schnell als möglich, ausgehen zu lassen, in welcher ich mich über diesen Vorwurf geradezu an die deutsche Nation (wenn wir eine haben) wende; ihr plan, und für jeden faßlich zeige, worüber eigentlich der Streit ist, und bei dieser Gelegenheit überhaupt ein paar allgemeinverständliche Worte über die Eigenheiten meines Philosophischen Systems sage. Ich werde dies mit Wärme thun, und meine Sache dem Schutze des Publikums an das Herz legen.
Hätten Sie etwa Lust den Verlag (d. h. hier eigentlich das Debitiren) dieses Schriftchens zu übernehmen.
Ich werde es so kurz als möglich (zwischen 3 u. 6 Bogen) fassen. Ich wünschte, daß es in Jena gedruckt, u. der Druck sogleich mit Ende des Jahres, wo ich Manuskript zu haben hoffe, angefangen würde. Ich werde ohngefähr 100 Exemplare unentgeltlich herumschiken an Bekannte, u. Freunde. Uebrigens wünschte ich, daß es sogleich, wenn es die Presse verlassen, an alle Buchhändler mit der Post abgeschickt, und diesen ein guter Rabat gegeben würde, damit sie sich die Verbreitung sehr eifrig angelegen seyn lassen. – Die schnellste, und möglichst weite Verbreitung ist mein Hauptzweck.
Wie viele Exemplare sind zu drucken? Sind, bei diesem Plane 10,000 zu viel?
Auch müßte es gleich, etwa in einem farbigen Umschlag geheftet, verschickt werden. Honorar bedinge ich mir gar nicht aus.
Haben Sie die Güte mir mit umkehrender Post zu antworten; und wenn Sie den Vorschlag annehmen, mir eine Vollmacht auf einen hiesigen Buchdrucker (ich werde schon vorhinein besprechen) mitzuschicken.
Euer Wohlgebohren
ergebenster Diener
Fichte
Ich höre, daß in Chursachsen einige Hefte unseres Philosophischen Journals [confiscirt werden sollen], unter dem Vorwande, daß (in einem Aufsatze von mir) der Atheismus klar gepredigt würde.
Diesen Vorwurf nicht mit Stillschweigen zu übergehen, erfordert Pflicht, u. Klugheit. Ich denke daher in den nächst künftigen Weihnachtsferien eine kleine Flugschrift zu verfertigen, und so schnell als möglich, ausgehen zu lassen, in welcher ich mich über diesen Vorwurf geradezu an die deutsche Nation (wenn wir eine haben) wende; ihr plan, und für jeden faßlich zeige, worüber eigentlich der Streit ist, und bei dieser Gelegenheit überhaupt ein paar allgemeinverständliche Worte über die Eigenheiten meines Philosophischen Systems sage. Ich werde dies mit Wärme thun, und meine Sache dem Schutze des Publikums an das Herz legen.
Hätten Sie etwa Lust den Verlag (d. h. hier eigentlich das Debitiren) dieses Schriftchens zu übernehmen.
Ich werde es so kurz als möglich (zwischen 3 u. 6 Bogen) fassen. Ich wünschte, daß es in Jena gedruckt, u. der Druck sogleich mit Ende des Jahres, wo ich Manuskript zu haben hoffe, angefangen würde. Ich werde ohngefähr 100 Exemplare unentgeltlich herumschiken an Bekannte, u. Freunde. Uebrigens wünschte ich, daß es sogleich, wenn es die Presse verlassen, an alle Buchhändler mit der Post abgeschickt, und diesen ein guter Rabat gegeben würde, damit sie sich die Verbreitung sehr eifrig angelegen seyn lassen. – Die schnellste, und möglichst weite Verbreitung ist mein Hauptzweck.
Wie viele Exemplare sind zu drucken? Sind, bei diesem Plane 10,000 zu viel?
Auch müßte es gleich, etwa in einem farbigen Umschlag geheftet, verschickt werden. Honorar bedinge ich mir gar nicht aus.
Haben Sie die Güte mir mit umkehrender Post zu antworten; und wenn Sie den Vorschlag annehmen, mir eine Vollmacht auf einen hiesigen Buchdrucker (ich werde schon vorhinein besprechen) mitzuschicken.
Euer Wohlgebohren
ergebenster Diener
Fichte