Jena d: 24: Aprill 99
Sie stellen sich Theurer Freund! die Lage vor, in welcher ich Ihnen gleich schrieb; denn es war ein solcher spectakel, als würden, und müßten wir gleich vereisen, und alles im Stich laßen; da mein Lieber Mann mir die Caße übergeben, so wußte er auch ihren Zustand nicht, und ich, in der angst der Seele, schrieb ohne sein vorwißen an Sie, und bath um das uns überschikte Geld, welches wir izt im Momente nicht gleich brauchen, weil sich der Sturm ein wenig gelegt; sollten Sie allso Lieber davon nöthig haben, so disponieren Sie darüber.
Da Sie meinen guten Mann des Atheismußes nicht überführen konnten, so haben sie sonst ganz wieder[r]echtlich gehandelt, den Gang der Geschichte wird Ihnen Freund Meyer mittheilen, wie er mir versprochen, wie auch, daß sich gegen 300: Studenten an die Herzöge gewandt, um meinen Mann nicht vortzulaßen, aber ohne Erfolg, wie ich glaube.
Ich bin leider nie wohl, unser armer Junge hat das Kaltefieber, [/] Mein Lieber Mann ist, seinen ewigen Husten abgerechnet ziemlich gesund; mit einem Wort, unser iziges Leben, ist eine Kette von Wiederwärtigkeiten, aus denen man sich kaum heraus finden kann; und alle Kraft gebraucht, um nicht zu unterliegen; mögen doch Sie Lieber glüklich sein, nichts [interessiert] mich izt mehr, als zu wißen, daß unsre Rechtschaffnen Freunde glüklich sind, und da gehören Sie zuerst dazu.
Leben Sie wohl, und glüklich, mit Ihrer geliebten die ich herzlich grüße, ich freue mich, daß Sie nun eine treue Seele um sich haben.
Ihre unveränderliche Freundin F.
Ich habe den Auftrag, Sie inständig zu bitten, beyliegendes, in deme Verkündiger druken zu laßen, ich weiß daß Sie es gewis thun werden, und uns ein Blat zu schiken, und das so bald als möglich[.]
Herrn Doctor Waagner
in
Nürnberg:
frey
Sie stellen sich Theurer Freund! die Lage vor, in welcher ich Ihnen gleich schrieb; denn es war ein solcher spectakel, als würden, und müßten wir gleich vereisen, und alles im Stich laßen; da mein Lieber Mann mir die Caße übergeben, so wußte er auch ihren Zustand nicht, und ich, in der angst der Seele, schrieb ohne sein vorwißen an Sie, und bath um das uns überschikte Geld, welches wir izt im Momente nicht gleich brauchen, weil sich der Sturm ein wenig gelegt; sollten Sie allso Lieber davon nöthig haben, so disponieren Sie darüber.
Da Sie meinen guten Mann des Atheismußes nicht überführen konnten, so haben sie sonst ganz wieder[r]echtlich gehandelt, den Gang der Geschichte wird Ihnen Freund Meyer mittheilen, wie er mir versprochen, wie auch, daß sich gegen 300: Studenten an die Herzöge gewandt, um meinen Mann nicht vortzulaßen, aber ohne Erfolg, wie ich glaube.
Ich bin leider nie wohl, unser armer Junge hat das Kaltefieber, [/] Mein Lieber Mann ist, seinen ewigen Husten abgerechnet ziemlich gesund; mit einem Wort, unser iziges Leben, ist eine Kette von Wiederwärtigkeiten, aus denen man sich kaum heraus finden kann; und alle Kraft gebraucht, um nicht zu unterliegen; mögen doch Sie Lieber glüklich sein, nichts [interessiert] mich izt mehr, als zu wißen, daß unsre Rechtschaffnen Freunde glüklich sind, und da gehören Sie zuerst dazu.
Leben Sie wohl, und glüklich, mit Ihrer geliebten die ich herzlich grüße, ich freue mich, daß Sie nun eine treue Seele um sich haben.
Ihre unveränderliche Freundin F.
Ich habe den Auftrag, Sie inständig zu bitten, beyliegendes, in deme Verkündiger druken zu laßen, ich weiß daß Sie es gewis thun werden, und uns ein Blat zu schiken, und das so bald als möglich[.]
Herrn Doctor Waagner
in
Nürnberg:
frey