Jena, den 26sten Jul. 1799.
Ich benutze die Uebersendung des innliegenden Briefes, Ihnen, verehrungswürdiger Mann, noch einmal schriftlich zu sagen, was ich Ihnen in glücklicheren Zeiten bis weilen persönlich sagen durfte. Sie sind damals keinen Augenblick von mir entfernt gewesen, und ich weiß zu gut wie gern und wie oft ich mich mit Ihnen bey meinem isolirten Stubenleben beschäftiget habe. Diese ruhige Beschäftigung setze ich freylich mit eben der ruhigen Stimmung meines Geistes fort, allein – verzeihen Sie mir dieses so natürliche Geständniß – oft muß ich mit vieler Mühe selbst den leisesten Wunsch in mir unterdrücken, an Ihrer Seite persönlich zu seyn. – Ich füge dieser meiner herzlichen Versicherung noch die beyden traurigen Nachrichten hinzu, daß sich die Leipziger Theologen und der äußerst polizirte Herr Gruner, jene durch eine Schrift gegen <Tellern>, die baren Unsinn enthällt, dieser durch einen Auditorienanschlag, in dem er sich alle Spione verbittet, von neuem blamirt haben.
Wenn eine kleine Schrift, die ich gegenwärtig unter die Presse geschickt habe, vollendet seyn wird, so [/] hoffe ich Zeit und Gelegenheit zu haben, Ihnen, ohne Sie zu stören, interessanter und länger begegnen zu können. Bis dahin verbinde ich mit dem innigsten Wunsche, daß Sie sich immer recht wohl befinden mögen, die Versicherung meiner vollkommensten Hochachtung und Liebe.
Ergebenst
Albrecht Kochen D.
Ich benutze die Uebersendung des innliegenden Briefes, Ihnen, verehrungswürdiger Mann, noch einmal schriftlich zu sagen, was ich Ihnen in glücklicheren Zeiten bis weilen persönlich sagen durfte. Sie sind damals keinen Augenblick von mir entfernt gewesen, und ich weiß zu gut wie gern und wie oft ich mich mit Ihnen bey meinem isolirten Stubenleben beschäftiget habe. Diese ruhige Beschäftigung setze ich freylich mit eben der ruhigen Stimmung meines Geistes fort, allein – verzeihen Sie mir dieses so natürliche Geständniß – oft muß ich mit vieler Mühe selbst den leisesten Wunsch in mir unterdrücken, an Ihrer Seite persönlich zu seyn. – Ich füge dieser meiner herzlichen Versicherung noch die beyden traurigen Nachrichten hinzu, daß sich die Leipziger Theologen und der äußerst polizirte Herr Gruner, jene durch eine Schrift gegen <Tellern>, die baren Unsinn enthällt, dieser durch einen Auditorienanschlag, in dem er sich alle Spione verbittet, von neuem blamirt haben.
Wenn eine kleine Schrift, die ich gegenwärtig unter die Presse geschickt habe, vollendet seyn wird, so [/] hoffe ich Zeit und Gelegenheit zu haben, Ihnen, ohne Sie zu stören, interessanter und länger begegnen zu können. Bis dahin verbinde ich mit dem innigsten Wunsche, daß Sie sich immer recht wohl befinden mögen, die Versicherung meiner vollkommensten Hochachtung und Liebe.
Ergebenst
Albrecht Kochen D.