Tübingen 13 Nov
1800
Herrn Prof. Fichte in Berlin
Es ist von Herrn Unger nicht schön, daß er den Druk so sehr verzögerte; Was ich nun aufs Neujahr hätte einzunemen gehabt, wird nun auf Ein Jahr weiter hinausgeschoben. Ich habe zwar noch kein Ex. erhalten, demunerachtet will ich hoffen, die Spedition sey von Unger noch zeitig genug besorgt worden um noch als Michaelis Meß Gut zu passiren[.]
Es ist mir vollkommen Recht, daß die zu lösende Summe nach Abzug des Papiers, Drukkosten, Rabbats, als reiner Ertrag gesezt, Sie ⅓ davon als Grundhonorar ziehen, und die übrigen ⅔ so wie das Buch verkauft ist, unter uns in gleiche Theile getheilt wird, und daß dieß der fortdauernde Vertrag unter uns ist.
Ebenso ist es mir recht, daß die alte Schuld in dieses Arrangement nicht eintrette u. Sie diese auf die vorgeschlagne Weise in Jena nach u nach abtragen.
Nun komme ich an die unangenemste Stelle Ihres Briefs, die fatale Geschichte mit den beiden Brüdern: die erste Idee zu einem solchen Institut äusserte ich schon an der OM. 1798 gegen Schelling im Theater in Leipzig: die wissenschaftl Übersichten in der A. Zeit[un]g solten die Vorläufer seyn p. Die vergangene MM sprach ich bei einer änl Unterredung mit Göthe u. A. W. Schlegel davon, der sogl darauf sich einließ, u. nun weiter dabei handelte: ich zälte so sicher auf Ihren Beitritt, des von Schelling glaubte ich ohnedieß gewiß zu seyn, daß ich nun sehr verlegen bin, da die Verhandlungen schon zu weit vorgerückt sind – wenn doch nur ein Verbindungsmittel zu treffen wäre!
Mit unwandelbarer Hochachtung
Cotta
1800
Herrn Prof. Fichte in Berlin
Es ist von Herrn Unger nicht schön, daß er den Druk so sehr verzögerte; Was ich nun aufs Neujahr hätte einzunemen gehabt, wird nun auf Ein Jahr weiter hinausgeschoben. Ich habe zwar noch kein Ex. erhalten, demunerachtet will ich hoffen, die Spedition sey von Unger noch zeitig genug besorgt worden um noch als Michaelis Meß Gut zu passiren[.]
Es ist mir vollkommen Recht, daß die zu lösende Summe nach Abzug des Papiers, Drukkosten, Rabbats, als reiner Ertrag gesezt, Sie ⅓ davon als Grundhonorar ziehen, und die übrigen ⅔ so wie das Buch verkauft ist, unter uns in gleiche Theile getheilt wird, und daß dieß der fortdauernde Vertrag unter uns ist.
Ebenso ist es mir recht, daß die alte Schuld in dieses Arrangement nicht eintrette u. Sie diese auf die vorgeschlagne Weise in Jena nach u nach abtragen.
Nun komme ich an die unangenemste Stelle Ihres Briefs, die fatale Geschichte mit den beiden Brüdern: die erste Idee zu einem solchen Institut äusserte ich schon an der OM. 1798 gegen Schelling im Theater in Leipzig: die wissenschaftl Übersichten in der A. Zeit[un]g solten die Vorläufer seyn p. Die vergangene MM sprach ich bei einer änl Unterredung mit Göthe u. A. W. Schlegel davon, der sogl darauf sich einließ, u. nun weiter dabei handelte: ich zälte so sicher auf Ihren Beitritt, des von Schelling glaubte ich ohnedieß gewiß zu seyn, daß ich nun sehr verlegen bin, da die Verhandlungen schon zu weit vorgerückt sind – wenn doch nur ein Verbindungsmittel zu treffen wäre!
Mit unwandelbarer Hochachtung
Cotta