Berlin, d. 14. Febr. 01.
Ich wurde allerdings bei Erblikung Ihrer Handschrift nicht wenig beschämt, mein theurer Freund, indem ich dadurch an die Unterlassung einer Pflicht erinnert wurde, die sich höchstens entschuldigen, aber nicht vertheidigen läßt.
Jenes Projekt, auf das ich eigentlich nur durch äussere Veranlassung gedrungen mich einließ, und woran mein Herz keinen Augenblik hing, war schon aufgegeben, als ich Ihren vorlezten Brief erhielt. Ich hätte Ihnen dies sogleich melden sollen, und wollte es. Aber täglich zurükkehrende Arbeiten u. dergl. – kurz, es unterblieb, bis ich Ihr leztes erhielt. – Vielleicht erneure ich einst meine Bitte, von einem andern Verlage aus, mit andern Mitarbeitern.
An Ihrer häuslichen Lage nehmen wir den innigsten herzlichsten Antheil. Möge doch endlich das lange vielfache Leiden Ihrer guten Gattin sich in die dauerhafteste Gesundheit verwandeln.
Die A. L. Z. also prosperirt auch noch? Ich finde dies sehr möglich. Das große Publikum ist in der That weit dümmer, als ich mir dies je vorgestellt habe. Sie können glauben, daß ich so recht am Orte bin, um meine Beobachtungen darüber anzustellen. – Im Ganzen thut das nichts. Sie sollen, und müssen, und werden doch noch vorwärts.
Entschuldigen Sie die Kürze dieses Briefs.
Ganz der Ihrige
Fichte.
Herrn Professor Paulus
Hochwürden
zu
Jena.
Frei
Ich wurde allerdings bei Erblikung Ihrer Handschrift nicht wenig beschämt, mein theurer Freund, indem ich dadurch an die Unterlassung einer Pflicht erinnert wurde, die sich höchstens entschuldigen, aber nicht vertheidigen läßt.
Jenes Projekt, auf das ich eigentlich nur durch äussere Veranlassung gedrungen mich einließ, und woran mein Herz keinen Augenblik hing, war schon aufgegeben, als ich Ihren vorlezten Brief erhielt. Ich hätte Ihnen dies sogleich melden sollen, und wollte es. Aber täglich zurükkehrende Arbeiten u. dergl. – kurz, es unterblieb, bis ich Ihr leztes erhielt. – Vielleicht erneure ich einst meine Bitte, von einem andern Verlage aus, mit andern Mitarbeitern.
An Ihrer häuslichen Lage nehmen wir den innigsten herzlichsten Antheil. Möge doch endlich das lange vielfache Leiden Ihrer guten Gattin sich in die dauerhafteste Gesundheit verwandeln.
Die A. L. Z. also prosperirt auch noch? Ich finde dies sehr möglich. Das große Publikum ist in der That weit dümmer, als ich mir dies je vorgestellt habe. Sie können glauben, daß ich so recht am Orte bin, um meine Beobachtungen darüber anzustellen. – Im Ganzen thut das nichts. Sie sollen, und müssen, und werden doch noch vorwärts.
Entschuldigen Sie die Kürze dieses Briefs.
Ganz der Ihrige
Fichte.
Herrn Professor Paulus
Hochwürden
zu
Jena.
Frei