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Caroline von Schelling to Luise Gotter

Mainz d. 24 Jan. [17]93.
Liebe gute Louise – was seyn soll, schickt sich wohl! Halt mir nur ein gutes Gänsebein bereit. Du hast Dich schon freundlich zu dem erboten, warum ich Dich bitten wollte, mich in den ersten Tagen aufzunehmen, bis ich mich arrangirt habe – etwas das ich lieber selbst thun will, weil ich gefunden habe, daß man andern Mühe damit erspaart, und es sich am besten zu Dank macht. Also, bestes Weib – noch einmal unter Dein Dach – wann, weiß ich noch nicht genau. Ich erwarte erst Nachricht aus Frankfurt, ob Huber mich nach Sachsen mitnehmen kan. Dein Mann ist dort – wird er noch lange bleiben? Ich hätte Lust ihm zu schreiben, daß er mich von Mannheim abholen soll, aber er wird wohl seine Reisegeselschaft nicht verlaßen dürfen. Sag ihm zu seiner Beruhigung, daß ich den Mund nicht öfnen werde über Politika, sobald ich über die freye Gränze bin. Auguste, die leichtsinnige, die immer rosenfarbne Bilder von den Dingen, die da kommen sollen, vor sich her flattern läßt, und mit der Gegenwart beständig zufrieden ist, schreit vive la nation und erkundigt sich dazwischen nach Deinem kleinen Mädchen. Adieu, Liebe. Grüß Wilhelminen.
Metadata Concerning Header
  • Date: Donnerstag, 24. Januar 1793
  • Sender: Caroline von Schelling ·
  • Recipient: Luise Gotter
  • Place of Dispatch: Mainz · ·
  • Place of Destination: Gotha · ·
Printed Text
  • Bibliography: Schelling, Caroline von: Briefe aus der Frühromantik. Nach Georg Waitz vermehrt hg. v. Erich Schmidt. Bd. 1. Leipzig 1913, S. 280‒281.
Language
  • German

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