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Caroline von Schelling to Friedrich Wilhelm Gotter

[Königstein] 1 Mai [1793].
Wenn Sie mir einen offnen Brief schicken, so erwähnen Sie nicht deßen an Humbold, den Sie erhalten haben – der Bericht von hieraus, auf den ich mich berief, war nicht von mir. Haben Sie mir etwas zu sagen, was beßer für mich allein bleibt, so bestellen Sie nur bey Porsch, daß er den Brief zurückbehält, bis ich ihn holen laße. Man läßt von hier weder an Churfürst noch Minister Vorstellungen abgehn – thun Sie Ihr mögliches. Sie haben mehr Wahrheit gesagt, als Sie glaubten – daß mein Leben durch eine lange Gefangenschaft in Gefahr kömt – obgleich in andern Sinn – wie Sie auf jeden Fall von mir erfahren sollen. Theilen Sie dies niemand mit.
Schuldig bin ich übrigens gewiß nicht – ich theile den ausgezeichnet bittern Haß, den man auf Forster geworfen hat. Man irrt sich in dem, was man über meine Verbindung mit ihm glaubt – um seinetwillen allein will man mich als Geißel betrachten. Wenn das helfen kan, so sprechen Sie von meinem Verhältniß mit einen Teutschen, der aber jezt zu entfernt ist, um mir helfen zu können.
Metadata Concerning Header
  • Date: Mittwoch, 1. Mai 1793
  • Sender: Caroline von Schelling ·
  • Recipient: Friedrich Wilhelm Gotter
  • Place of Dispatch: Königstein im Taunus
  • Place of Destination: Gotha · ·
Printed Text
  • Bibliography: Schelling, Caroline von: Briefe aus der Frühromantik. Nach Georg Waitz vermehrt hg. v. Erich Schmidt. Bd. 1. Leipzig 1913, S. 286.
Language
  • German

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