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Caroline von Schelling to Friedrich Wilhelm Gotter

[Kronberg] 30. Jun. [17]93.
Unglücklicher weise bekomme ich Ihren Brief so spät, daß ich nur in Eile ein paar Zeilen hinwerfen kan, mit denen ich einen besondern Boten nach Frankfurt schicke, um Sie zu bitten, mir die beyden Briefe gleich zu übersenden. Unter Franz Wenners Adreße geschieht es mit der vollkommensten Sicherheit. Nächstens mehr. Ich habe hier das Zimmer noch nicht verlaßen, aber einen Arzt bekommen, woher ich ihn nicht vermuthete. Mein jüngster Bruder eilte auf die Nachricht meiner unglücklichen Lage aus Italien herbey, um mir beyzustehn. Er ist in Frankfurt sehr thätig. – Noch eine gute Nachricht – die Coffer sind wieder gefunden; sie waren in preusischen Händen – sind jezt bey [der] Mainzer Regierung en dêpot.
Diese Nacht habe ich den Wiederschein der Flammen von Mainz gesehn – ich habe keine Ruhe mehr – der Laut des Geschüzes macht hier die Fenster zittern, ob Mainz gleich 3 starke Meilen davon ist. O dies unaussprechliche Elend!
Metadata Concerning Header
  • Date: Sonntag, 30. Juni 1793
  • Sender: Caroline von Schelling ·
  • Recipient: Friedrich Wilhelm Gotter
  • Place of Dispatch: Kronberg im Taunus ·
  • Place of Destination: Gotha · ·
Printed Text
  • Bibliography: Schelling, Caroline von: Briefe aus der Frühromantik. Nach Georg Waitz vermehrt hg. v. Erich Schmidt. Bd. 1. Leipzig 1913, S. 299‒300.
Language
  • German

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