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Caroline von Schelling to Luise Gotter
[Braunschweig, Herbst 1795].
[Anfang fehlt.]
… Grüße aber Minchen und sage: ich wäre nun doch viel glücklicher wie sie – ich hätte meinen Freund nicht in Breslau, sondern, wenigstens auf den Winter, ganz nahe bey mir. Und er wäre theils deswegen hergekommen, weil er gern einmal bey mir hätte seyn mögen, und theils weil er in dem verfluchten Hannover nicht seyn möchte. Im Frühjahr schick ich ihn nach Sachsen, und da komt er durch Gotha. (Warum ich mich so heftiger Ausdrücke bediene, wirst Du am Ende dieses Briefes erfahren). Sage ferner meinem Minchen, ich wolte ihr schreiben, sobald ich nach Endigung dieses wieder meine Feder ansezte, und ich hätte sie lieb bis ans Ende meiner Tage. Niemals wär ich gewißer gewesen, daß sich manche Sachen so verhielten, wie ich glaubte, als jezt.
Wir haben lezthin uns einen guten Tag gemacht. Es war ein sanfter Herbstmorgen, wo wir in Schlegels Begleitung noch einmal nach Salzdal fuhren – und bis Mittag in der Gallerie verweilten, wo der Inspecktor uns viel von Ramdohr erzählte. Hernach ging es nach Wolfenbüttel zu Trapps, wo wir aßen und gegen Abend wieder hereinfuhren um bey Campens zu soupiren. Hier war Vieweg, der Bräutigam – ein netter Mann von Ansehn – Niemeyers aus Halle – die Frau ist (nach Göthens Ausdruck) ungemein zierlich – Köpke aus Magdeburg usw. Es hatte noch ein Fremder sich einstellen sollen, und darauf war ich eigentlich gebeten, aber der Buchhändler Hofmann kam aus Hamburg an, ohne ihn mitzubringen. Wir haben uns selbigen Abend dennoch gut amüsirt. Schlegel machte der Mad. Niemeyer die Cour, und ich bin gar nicht so eifersüchtig gewesen wie Minchen auf Mad. Schüz.
[Schluß scheint zu fehlen.]
[Anfang fehlt.]
… Grüße aber Minchen und sage: ich wäre nun doch viel glücklicher wie sie – ich hätte meinen Freund nicht in Breslau, sondern, wenigstens auf den Winter, ganz nahe bey mir. Und er wäre theils deswegen hergekommen, weil er gern einmal bey mir hätte seyn mögen, und theils weil er in dem verfluchten Hannover nicht seyn möchte. Im Frühjahr schick ich ihn nach Sachsen, und da komt er durch Gotha. (Warum ich mich so heftiger Ausdrücke bediene, wirst Du am Ende dieses Briefes erfahren). Sage ferner meinem Minchen, ich wolte ihr schreiben, sobald ich nach Endigung dieses wieder meine Feder ansezte, und ich hätte sie lieb bis ans Ende meiner Tage. Niemals wär ich gewißer gewesen, daß sich manche Sachen so verhielten, wie ich glaubte, als jezt.
Wir haben lezthin uns einen guten Tag gemacht. Es war ein sanfter Herbstmorgen, wo wir in Schlegels Begleitung noch einmal nach Salzdal fuhren – und bis Mittag in der Gallerie verweilten, wo der Inspecktor uns viel von Ramdohr erzählte. Hernach ging es nach Wolfenbüttel zu Trapps, wo wir aßen und gegen Abend wieder hereinfuhren um bey Campens zu soupiren. Hier war Vieweg, der Bräutigam – ein netter Mann von Ansehn – Niemeyers aus Halle – die Frau ist (nach Göthens Ausdruck) ungemein zierlich – Köpke aus Magdeburg usw. Es hatte noch ein Fremder sich einstellen sollen, und darauf war ich eigentlich gebeten, aber der Buchhändler Hofmann kam aus Hamburg an, ohne ihn mitzubringen. Wir haben uns selbigen Abend dennoch gut amüsirt. Schlegel machte der Mad. Niemeyer die Cour, und ich bin gar nicht so eifersüchtig gewesen wie Minchen auf Mad. Schüz.
[Schluß scheint zu fehlen.]