Single collated printed full text without registry labelling not including a registry

Caroline von Schelling to Georg Joachim Göschen

[Nachschrift zu einem Brief Schlegels.]
Jena 3 Febr. 1797.
Gerne möchte ich wißen, wie sich die „liebe Gattin“ befindet, und ob es noch so dabey geblieben ist, daß sie im Frühling niederkömmt. Die Churfürstin von Sachsen, heißt es, hat sich anders besonnen, doch freylich ist die auch lange so geneigt nicht, Kinder zu kriegen als wie die liebe Gattin. Aus mir spricht der Neid – merken Sie das nicht? Schreiben Sie uns doch genau, bester Freund, wann und wo die Begebenheit sich zutragen wird. Ich fürchte sehr, es wird sich alles so kreuzen, daß ich Sie doch nicht en famille zu sehen bekomme – das Landgut, die Niederkunft, die Meße, der Zeitpunkt unsrer Reise, und die Convenienz unsrer Wirthe in Dresden. Also wann kommt man nieder, wann ist Meße, um welche Zeit können Sie uns noch oder wieder sehn? Wir denken eben vor Ostern nach Dresden zu gehn, und es wäre wohl am hübschesten, wenn wir Sie also bey unsrer Zurückkunft 4-3 Wochen später besuchten, wenn es so angeht und wir es dürfen. Die schönsten besten Grüße an alle.
Wißen Sie noch etwas von Ramdohr, so verschweigen Sie es uns nicht, denn es ist alles gar zu lustig, was ihn betrift. Darüber kann man noch lachen, das Xenienwesen thut mir diesen Dienst nicht. Leben Sie denn wohl und bleiben uns gewogen.
Metadata Concerning Header
  • Date: Freitag, 3. Februar 1797
  • Sender: Caroline von Schelling ·
  • Recipient: Georg Joachim Göschen ·
  • Place of Dispatch: Jena · ·
  • Place of Destination: Leipzig · ·
Printed Text
  • Bibliography: Schelling, Caroline von: Briefe aus der Frühromantik. Nach Georg Waitz vermehrt hg. v. Erich Schmidt. Bd. 1. Leipzig 1913, S. 414‒415.
Language
  • German

Weitere Infos ·