[Jena] d. 28 Jun. [1797].
Immer hofte ich, meine Louise, ein Wort von Dir selbst zu vernehmen, aber so gut ist es mir und Dir noch nicht geworden. Wenn Du Dich ruhiger fühlst, wirst Du vermuthlich das schreiben eben so meiden, als es Dir oft bey so manchen unruhigen Beschäftigungen von einer andern Seite unmöglich wird. So viel ich weiß, bleibt Dir noch vieles zu thun übrig, wenn Du auch die Veränderung des logis überstanden hast, aber ich bitte Dich herzlich mir jezt wenigstens durch Cäcilen schreiben zu laßen, damit ich Euch nicht so fremde werde, daß Ihr nachher den Gedanken aufgebt zu mir zu kommen. Wie oft beschäftigen Auguste und ich uns mit dieser Hofnung, die immer eine Hofnung bleibt, wenn sich gleich Thränen darinn mischen. Mir liegt es am Herzen, daß Du bald, wenigstens noch im Sommer herkomst, und ich möchte gern wißen, wie bald Du es für möglich hieltest. Im Winter ist Jena nicht reizend, wie Du weißt, aber im Sommer können manche unsrer Spaziergänge auch ein trauriges Herz erfreun, und werden gewiß Deiner Gesundheit sehr vortheilhaft seyn. Komm denn, Du Liebe, folge den Lockungen der Freundschaft, und laß mich endlich die unter meinen Dach bewillkomnen, in deren Hause ich so oft froh geworden bin. Wenn Du die Zeit erst ohngefähr bestimmt haft, dann wollen wir die Art und Weise bedenken. Es ist in diesem letzten Viertheljahr Gelegenheit gewesen, herüber zu kommen – findet sich keine, so bleibt es dabey, daß ich Dich abhole.
Lenzens werden Dir Bücher mitgebracht haben, die noch in die Bibliothek gehörten …
Was wird nicht Auguste ihrer Cäcilie alles zu erzählen haben? Sie wird die Reise noch einmal mit ihr machen, und ich denke, dies Wiedersehn und Beysammenseyn soll auf beyde wohlthätig wirken. Du solltest allein wegen Cäcilien schon zu mir kommen, da ihr gewiß eine gänzliche Zerstreuung recht gut seyn wird. [Geschäfte].
Lebe wohl, meine gute Louise, ich drücke Dich und Deine Kinder fest an mein Herz.
Immer hofte ich, meine Louise, ein Wort von Dir selbst zu vernehmen, aber so gut ist es mir und Dir noch nicht geworden. Wenn Du Dich ruhiger fühlst, wirst Du vermuthlich das schreiben eben so meiden, als es Dir oft bey so manchen unruhigen Beschäftigungen von einer andern Seite unmöglich wird. So viel ich weiß, bleibt Dir noch vieles zu thun übrig, wenn Du auch die Veränderung des logis überstanden hast, aber ich bitte Dich herzlich mir jezt wenigstens durch Cäcilen schreiben zu laßen, damit ich Euch nicht so fremde werde, daß Ihr nachher den Gedanken aufgebt zu mir zu kommen. Wie oft beschäftigen Auguste und ich uns mit dieser Hofnung, die immer eine Hofnung bleibt, wenn sich gleich Thränen darinn mischen. Mir liegt es am Herzen, daß Du bald, wenigstens noch im Sommer herkomst, und ich möchte gern wißen, wie bald Du es für möglich hieltest. Im Winter ist Jena nicht reizend, wie Du weißt, aber im Sommer können manche unsrer Spaziergänge auch ein trauriges Herz erfreun, und werden gewiß Deiner Gesundheit sehr vortheilhaft seyn. Komm denn, Du Liebe, folge den Lockungen der Freundschaft, und laß mich endlich die unter meinen Dach bewillkomnen, in deren Hause ich so oft froh geworden bin. Wenn Du die Zeit erst ohngefähr bestimmt haft, dann wollen wir die Art und Weise bedenken. Es ist in diesem letzten Viertheljahr Gelegenheit gewesen, herüber zu kommen – findet sich keine, so bleibt es dabey, daß ich Dich abhole.
Lenzens werden Dir Bücher mitgebracht haben, die noch in die Bibliothek gehörten …
Was wird nicht Auguste ihrer Cäcilie alles zu erzählen haben? Sie wird die Reise noch einmal mit ihr machen, und ich denke, dies Wiedersehn und Beysammenseyn soll auf beyde wohlthätig wirken. Du solltest allein wegen Cäcilien schon zu mir kommen, da ihr gewiß eine gänzliche Zerstreuung recht gut seyn wird. [Geschäfte].
Lebe wohl, meine gute Louise, ich drücke Dich und Deine Kinder fest an mein Herz.