[Jena] d. 14. Jul. [17]97.
Ich muß Dir heut mehr in Eil schreiben, als ich wünschte, liebe Louise, um Dich über etwas zu fragen. Dein Entschluß die Geisterinsel Schiller zu geben, war mir sehr angenehm, und er selbst läßt Dir sagen, daß er sie immer als einen vortreflichen Beytrag ansehn würde, und Cotta solle den Auftrag erhalten sogleich nach dem Druck das Honorar auszuzahlen. Um die Sache nun zu beschleunigen, da ich Deine Abneigung vor dem Schreiben kenne, warf ich geschwind selbst einige Zeilen an Einsiedel wegen seiner Einwilligung hin, und bat ihn Dir oder mir darauf zu antworten. Dies ist vor 8 Tagen geschehn und ich habe noch keine Antwort. Entweder ist er nicht in Weimar oder er hat sie Dir zugeschickt. Hast Du sie erhalten, und ist sie nicht verneinend (wie ich nicht hoffen will), so schick mir doch das Manusscript sogleich zu. Soll sie nicht ganz gedruckt werden, wie mir es doch am besten scheint, so kan ja Schlegel die schicklichsten Stücke aussuchen. – Es wär sehr unartig, wenn Einsiedel sich wiedersetzen wollte. [Honorar wie S. 419.]
So viel davon, liebe theuere Freundinn. Ich danke Dir herzlich, daß Du mir endlich geschrieben hast. Den lezten Nachrichten aus Gotha nach, muß ich Dich mir jezt in Deinem väterlichen Hause denken. Möchtest Du bald da immer süßere Ruhe genießen, nachdem die jezigen harten Geschäfte vollbracht seyn werden. Ich sehne mich unaussprechlich nach dem Augenblick, wo ich Dich bey mir sehn werde. Man prophezeiht uns einen schönen Herbst. Jede gute Stunde, die Du hier findest, wird ein Gewinn für mich seyn …
Ich muß Dir heut mehr in Eil schreiben, als ich wünschte, liebe Louise, um Dich über etwas zu fragen. Dein Entschluß die Geisterinsel Schiller zu geben, war mir sehr angenehm, und er selbst läßt Dir sagen, daß er sie immer als einen vortreflichen Beytrag ansehn würde, und Cotta solle den Auftrag erhalten sogleich nach dem Druck das Honorar auszuzahlen. Um die Sache nun zu beschleunigen, da ich Deine Abneigung vor dem Schreiben kenne, warf ich geschwind selbst einige Zeilen an Einsiedel wegen seiner Einwilligung hin, und bat ihn Dir oder mir darauf zu antworten. Dies ist vor 8 Tagen geschehn und ich habe noch keine Antwort. Entweder ist er nicht in Weimar oder er hat sie Dir zugeschickt. Hast Du sie erhalten, und ist sie nicht verneinend (wie ich nicht hoffen will), so schick mir doch das Manusscript sogleich zu. Soll sie nicht ganz gedruckt werden, wie mir es doch am besten scheint, so kan ja Schlegel die schicklichsten Stücke aussuchen. – Es wär sehr unartig, wenn Einsiedel sich wiedersetzen wollte. [Honorar wie S. 419.]
So viel davon, liebe theuere Freundinn. Ich danke Dir herzlich, daß Du mir endlich geschrieben hast. Den lezten Nachrichten aus Gotha nach, muß ich Dich mir jezt in Deinem väterlichen Hause denken. Möchtest Du bald da immer süßere Ruhe genießen, nachdem die jezigen harten Geschäfte vollbracht seyn werden. Ich sehne mich unaussprechlich nach dem Augenblick, wo ich Dich bey mir sehn werde. Man prophezeiht uns einen schönen Herbst. Jede gute Stunde, die Du hier findest, wird ein Gewinn für mich seyn …