[Dresden Ende Juni/Anf. Juli 1798].
Wir sind wirklich recht besorgt, liebste Louise, ob Dir nichts zugestoßen ist, und ich sehne mich besonders von Cecilens Befinden zu hören. Der schöne Geist war in Berlin noch nicht angelangt, sonst hätte es Iffland meinem Mann gesagt. Woran liegt dieß? Die Geisterinsel wird nach Reichards Composizion am Huldigungstage den 6ten Jul. in Berlin aufgeführt. Schlegel hat der Probe beygewohnt. Die Musik ist ihm sehr glänzend und romantisch vorgekommen. Fleischmann kan sich nicht beschweren, da man seine Musik in B. wenigstens gekauft hat. Schlegel und Iffland haben große Plane zusammen, der Hamlet soll nach Schlegels Übersetzung vollständig gegeben werden – komt dieß um Michael zu Stande, so kehren wir gewiß über Berlin zurück. Dem kleinen Freund hat es dort sehr gefallen und er hat viel gefallen – Du glaubst nicht, wie er fetirt worden ist von Männern, sogar Ministern, von Frauen, sogar Schauspielerinnen. Er hat auch ein prachtvolles Huldigungsgedicht zurückgelassen und einige zärtliche Seufzer an Iffland und die Diaboline Unzelmannin. Ich schicke sie Dir mit der Zeit.
Grüße doch Mutter Schlegel [Schläger] herzlichst von mir, und Wilhelmine. Du kanst denken, daß mir jetzt die Zeit gewaltig kurz fällt. Dazu trink ich den Egerbrunnen und darf nicht viel sitzen.
Die Iffland muß eine gar gute Frau seyn, wie mir auch Schlegel nach einem 5wöchentlichen fast täglichen Umgang bestätigt.
Unsre Adreße ist an Mad. S. bey Hofsekretair Ernsts abzugeben. Man weiß das weitere schon auf der Post. Unser Haus ist deliziös. Schlegel hat seinen Bruder Friedrich mitgebracht. Hardenberg, unser aller Liebling, besucht uns oft. Lebe wohl, schreib doch gleich.
Wir sind wirklich recht besorgt, liebste Louise, ob Dir nichts zugestoßen ist, und ich sehne mich besonders von Cecilens Befinden zu hören. Der schöne Geist war in Berlin noch nicht angelangt, sonst hätte es Iffland meinem Mann gesagt. Woran liegt dieß? Die Geisterinsel wird nach Reichards Composizion am Huldigungstage den 6ten Jul. in Berlin aufgeführt. Schlegel hat der Probe beygewohnt. Die Musik ist ihm sehr glänzend und romantisch vorgekommen. Fleischmann kan sich nicht beschweren, da man seine Musik in B. wenigstens gekauft hat. Schlegel und Iffland haben große Plane zusammen, der Hamlet soll nach Schlegels Übersetzung vollständig gegeben werden – komt dieß um Michael zu Stande, so kehren wir gewiß über Berlin zurück. Dem kleinen Freund hat es dort sehr gefallen und er hat viel gefallen – Du glaubst nicht, wie er fetirt worden ist von Männern, sogar Ministern, von Frauen, sogar Schauspielerinnen. Er hat auch ein prachtvolles Huldigungsgedicht zurückgelassen und einige zärtliche Seufzer an Iffland und die Diaboline Unzelmannin. Ich schicke sie Dir mit der Zeit.
Grüße doch Mutter Schlegel [Schläger] herzlichst von mir, und Wilhelmine. Du kanst denken, daß mir jetzt die Zeit gewaltig kurz fällt. Dazu trink ich den Egerbrunnen und darf nicht viel sitzen.
Die Iffland muß eine gar gute Frau seyn, wie mir auch Schlegel nach einem 5wöchentlichen fast täglichen Umgang bestätigt.
Unsre Adreße ist an Mad. S. bey Hofsekretair Ernsts abzugeben. Man weiß das weitere schon auf der Post. Unser Haus ist deliziös. Schlegel hat seinen Bruder Friedrich mitgebracht. Hardenberg, unser aller Liebling, besucht uns oft. Lebe wohl, schreib doch gleich.
Places
Personen
- Bertuch, Wilhelmine ·
- Bethmann-Unzelmann, Friederike · · GND
- Ernst, Ludwig Emanuel · · GND
- Fleischmann, Johann F. A. · · GND
- Gotter, Cäcilie · · GND
- Iffland, August Wilhelm · · GND
- Iffland, Luise · · GND
- Novalis · · GND
- Reichardt, Johann Friedrich · · GND
- Schlegel, August Wilhelm von · · GND
- Schlegel, Friedrich von · · GND
- Schläger, Sara Elisabeth · · GND
Corporations
Works
- Gotter, Friedrich Wilhelm: Der schöne Geist oder das poetische Schloß ·
- Gotter, Friedrich Wilhelm: Die Geisterinsel (Musik: Johann Friedrich Reichardt) · · Wikidata
- Schlegel, August Wilhelm von: Am Tage der Huldigung ·
- Schlegel, August Wilhelm von: An Friederike Unzelmann ·
- Schlegel, August Wilhelm von: Das Feenkind ·
- Schlegel, August Wilhelm von: Die Schauspielerin Friederike Unzelmann an das Publicum ·
- Schlegel, August Wilhelm von: Friederike Unzelmann ·
- Shakespeare, William: Hamlet, Prinz von Dänemark [Ü: August Wilhelm von Schlegel] ·
- Schelling, Caroline von besorgt sein Gotter, Luise
- Schelling, Caroline von besorgt sein Gotter, Cäcilie
- Schelling, Caroline von Manuskriptsendung erbitten Gotter, Friedrich Wilhelm: Der schöne Geist oder das poetische Schloß
- Schelling, Caroline von ankündigen Gotter, Friedrich Wilhelm: Die Geisterinsel (Musik: Johann Friedrich Reichardt)
- Schlegel, August Wilhelm von positiv bewerten Gotter, Friedrich Wilhelm: Die Geisterinsel (Musik: Johann Friedrich Reichardt)
- Schlegel, August Wilhelm von Kontakt bekräftigen Iffland, August Wilhelm
- Schelling, Caroline von Sendung ankündigen Schlegel, August Wilhelm von: Am Tage der Huldigung
- Schelling, Caroline von Sendung ankündigen Schlegel, August Wilhelm von: Das Feenkind
- Schelling, Caroline von Sendung ankündigen Schlegel, August Wilhelm von: An Friederike Unzelmann
- Schelling, Caroline von Sendung ankündigen Schlegel, August Wilhelm von: Die Schauspielerin Friederike Unzelmann an das Publicum
- Schelling, Caroline von Sendung ankündigen Schlegel, August Wilhelm von: Friederike Unzelmann
- Schelling, Caroline von grüßen lassen Gotter, Luise
- Schelling, Caroline von grüßen Schläger, Sara Elisabeth
- Schelling, Caroline von grüßen Bertuch, Wilhelmine
- Schelling, Caroline von wertschätzen Iffland, August Wilhelm
- Schelling, Caroline von wertschätzen Novalis
Metadata Concerning Header
- Date: Ende Juni/Anfang Juli 1798
- Sender: Caroline von Schelling · GND
- Recipient: Luise Gotter · GND
- Place of Dispatch: Dresden · GND · GeoNames
- Place of Destination: Gotha · GND · GeoNames
Printed Text
- Bibliography: Schelling, Caroline von: Briefe aus der Frühromantik. Nach Georg Waitz vermehrt hg. v. Erich Schmidt. Bd. 1. Leipzig 1913, S. 452‒453.
Language
- German