[Jena] d. 4 Nov. Montag [1799].
Zwey Briefe habe ich von Dir, mein bestes Mädchen, einen durch Bertuch. Wenn ich Dich nur erst hustenfrey und stimmvoll wüste! …
Deine Luise Seidler hat einen sehr großen Verlust erlitten. Die Grosmutter ist vorgestern gestorben. Wenn Luise zur Mutter zurück muß, so ist es ein klägliches Schicksal.
Die Schillern ist noch sehr krank, weils aber so lange dauert, wird sie hoffentlich gerettet werden.
Die beyden Einlagen liegen leider Gottes schon lange bey mir.
Gestern war der erste Clubb. Wir haben gar nicht diesmal bezahlt und werden kaum einmal hingehn. Es ist getanzt worden bis 1 Uhr, wo sich die Hufeland wieder im alten Elemente befand. Sophie hat kürzlich ihre Krämpfe oft gehabt und war zu Haus geblieben. Uns las Tiek ein Stück von Holberg vor, Ulysses von Ithaka, zum Todlachen. Er wills alles noch einmal lesen, wenn Du komst, er ist eine rechte Lesemaschine, ist unermüdlich dabey. Sey nur ruhig, das Katerchen soll Dir noch genug vorschnurren. Sie gefällt mir nun gar nicht mehr, sie ist doch eine Katze, nur eine weiße. – Holberg ist der Dänische Lustspielschreiber, von dem Steffens so voll ist. Es ist verfluchtes Zeug. Wenn man so ein Stück hört, ist einem, als hätte man 4 Beine.
Hier hast Du das Ding, das Wilhelm und Tiek lezt Abends machten. Davon sind nun viel Exemplare nach Berlin gegangen. Der Merkel wird Augen machen! Er hat aber auch so viel über die Schlegels geklatscht, daß ers redlich verdient. Mit Bohns komt auch ein Shakespear, lies ihn recht.
Friedrich hat Dich sehr lieb und wird Dir nächstens schreiben.
Schelling grüßt das noch zarte Kind, und wünscht, daß es nie aufhöre es zu seyn. Amen.
Dieses bezieht sich auf Deine bisherige Schlankheit und künftige Dicke. …
Zwey Briefe habe ich von Dir, mein bestes Mädchen, einen durch Bertuch. Wenn ich Dich nur erst hustenfrey und stimmvoll wüste! …
Deine Luise Seidler hat einen sehr großen Verlust erlitten. Die Grosmutter ist vorgestern gestorben. Wenn Luise zur Mutter zurück muß, so ist es ein klägliches Schicksal.
Die Schillern ist noch sehr krank, weils aber so lange dauert, wird sie hoffentlich gerettet werden.
Die beyden Einlagen liegen leider Gottes schon lange bey mir.
Gestern war der erste Clubb. Wir haben gar nicht diesmal bezahlt und werden kaum einmal hingehn. Es ist getanzt worden bis 1 Uhr, wo sich die Hufeland wieder im alten Elemente befand. Sophie hat kürzlich ihre Krämpfe oft gehabt und war zu Haus geblieben. Uns las Tiek ein Stück von Holberg vor, Ulysses von Ithaka, zum Todlachen. Er wills alles noch einmal lesen, wenn Du komst, er ist eine rechte Lesemaschine, ist unermüdlich dabey. Sey nur ruhig, das Katerchen soll Dir noch genug vorschnurren. Sie gefällt mir nun gar nicht mehr, sie ist doch eine Katze, nur eine weiße. – Holberg ist der Dänische Lustspielschreiber, von dem Steffens so voll ist. Es ist verfluchtes Zeug. Wenn man so ein Stück hört, ist einem, als hätte man 4 Beine.
Hier hast Du das Ding, das Wilhelm und Tiek lezt Abends machten. Davon sind nun viel Exemplare nach Berlin gegangen. Der Merkel wird Augen machen! Er hat aber auch so viel über die Schlegels geklatscht, daß ers redlich verdient. Mit Bohns komt auch ein Shakespear, lies ihn recht.
Friedrich hat Dich sehr lieb und wird Dir nächstens schreiben.
Schelling grüßt das noch zarte Kind, und wünscht, daß es nie aufhöre es zu seyn. Amen.
Dieses bezieht sich auf Deine bisherige Schlankheit und künftige Dicke. …