Jena den 31sten März [1800].
Ich hätte Ihnen gern schon lange geschrieben, liebe Madam Gotter, aber ich habe die Zeit her so viel mit der Mutter zu thun gehabt, daß kein Augenblick übrig war. Die Mutter ist wirklich sehr krank gewesen und ist noch nicht ganz hergestellt.
Erst bekam sie ein Nerfenfieber, wo sie 8 Tage sehr schlim war, nun verordnete der Arzt ein Senfpflaster ans Bein, dieses blieb zu lange liegen und kam auch nachher eine falsche Salbe drauf, so daß es sehr schlim ward und der Mutter große Schmerzen veruhrsachte. Dies brachte sie wieder so zurück, daß sie das Nervenfieber von Neuem bekam, und nun da das vorbei ist, hat sie auch noch sehr heftige Krämpfe bekommen, die aber jezt auch nachlassen, und wir sehn ihrer völligen Genesung mit jedem Tag entgegen. Man sagt, sie habe ein paar mal in Lebensgefahr geschwebt, aber dieser Gedanke ist mir zu furchtbar, als daß ich ihn gehabt hätte, Gottlob es ist nun alles von Gefahr vorbei, und wenn es so fort geht und das Wetter gut bleibt, so kann sie vielleicht in ein paar Tagen schon wieder ausfahren.
Heute sind es nun schon 4 Wochen, daß sie krank ist, es war eine schreckliche Zeit, ich mögte sie um alles nicht noch einmal erleben!
Die Mutter läßt sich Ihnen empfehlen und dankt für Ihre freundschaftlichen Wünsche, sie hoft bald selbst wieder schreiben zu können. Verzeihn Sie mein geschmier und unfollständige Nachricht, nächsten Posttag denke ich mehr Zeit zu haben und dann will ich Cecilien eine rechte umständliche Beschreibung von allem schicken.
Grüßen Sie Ihre Kinder, meine lieben Freundinnen, recht herzlich von mir, ach wenn doch eins von ihnen in diesen Tagen hier gewesen wäre, welch ein Trost wäre mir das gewesen!
Leben Sie wohl, liebe Mutter, und behalten Sie Ihr Töchterchen ein bischen lieb.
Auguste Böhmer.
Verzeihn Sie ja mein geschmier.
Ich hätte Ihnen gern schon lange geschrieben, liebe Madam Gotter, aber ich habe die Zeit her so viel mit der Mutter zu thun gehabt, daß kein Augenblick übrig war. Die Mutter ist wirklich sehr krank gewesen und ist noch nicht ganz hergestellt.
Erst bekam sie ein Nerfenfieber, wo sie 8 Tage sehr schlim war, nun verordnete der Arzt ein Senfpflaster ans Bein, dieses blieb zu lange liegen und kam auch nachher eine falsche Salbe drauf, so daß es sehr schlim ward und der Mutter große Schmerzen veruhrsachte. Dies brachte sie wieder so zurück, daß sie das Nervenfieber von Neuem bekam, und nun da das vorbei ist, hat sie auch noch sehr heftige Krämpfe bekommen, die aber jezt auch nachlassen, und wir sehn ihrer völligen Genesung mit jedem Tag entgegen. Man sagt, sie habe ein paar mal in Lebensgefahr geschwebt, aber dieser Gedanke ist mir zu furchtbar, als daß ich ihn gehabt hätte, Gottlob es ist nun alles von Gefahr vorbei, und wenn es so fort geht und das Wetter gut bleibt, so kann sie vielleicht in ein paar Tagen schon wieder ausfahren.
Heute sind es nun schon 4 Wochen, daß sie krank ist, es war eine schreckliche Zeit, ich mögte sie um alles nicht noch einmal erleben!
Die Mutter läßt sich Ihnen empfehlen und dankt für Ihre freundschaftlichen Wünsche, sie hoft bald selbst wieder schreiben zu können. Verzeihn Sie mein geschmier und unfollständige Nachricht, nächsten Posttag denke ich mehr Zeit zu haben und dann will ich Cecilien eine rechte umständliche Beschreibung von allem schicken.
Grüßen Sie Ihre Kinder, meine lieben Freundinnen, recht herzlich von mir, ach wenn doch eins von ihnen in diesen Tagen hier gewesen wäre, welch ein Trost wäre mir das gewesen!
Leben Sie wohl, liebe Mutter, und behalten Sie Ihr Töchterchen ein bischen lieb.
Auguste Böhmer.
Verzeihn Sie ja mein geschmier.