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Caroline von Schelling to Sophie Bernhardi

[Jena, 24. August 1801].
Gern möchte ich Ihnen danken, daß Sie mir Schlegeln so hübsch und gesund und muthig wieder zugeschickt haben, aber ich hätte fast Lust ihn Ihnen auch wieder zurückzuschicken, denn wir können nichts mit ihm anfangen. Wir sind ihm alle nicht gut genug, und nichts will ihm so gefallen wie die Stäte, von welcher er kömt. Er schreyet nach Berlin, welches wohl nur die Bernhardis heißt; dort hat man ihn gepflegt und er hat nach seines Herzens Begehr gelebt, und hier ist alles eitel Stückwerk. Also, meine Liebe, wird es wohl mit dem Dank nicht viel werden, aufrichtig gesprochen, denn Sie haben uns den Freund verdorben. Ich werde ihn sauber emballiren, und nur froh seyn, wenn er nicht etwa von der kurzen Pönitenz ganz zerbrochen bey Ihnen ankommt. Wenn es mir möglich ist, will ich ihn selbst überbringen, um zu sehn, wie er einmal recht zufrieden ist. Wenn ich mit recht die Freude überlege ihn so zu sehn, so erweicht sich denn doch mein Gemüth wieder zur Dankbarkeit gegen Sie und ich denke mit Vergnügen an die Stunde, wo ich Sie sehn werde.
Caroline S.
  • Schelling, Caroline von  danken  Bernhardi, Sophie
  • Schelling, Caroline von  tadeln  Bernhardi, Sophie
  • Schelling, Caroline von  Kennenlernen  wünschen  Bernhardi, Sophie
  • Schelling, Caroline von  tadeln  Schlegel, August Wilhelm von
  • Schlegel, August Wilhelm von  Begegnung  wünschen  Bernhardi, Sophie
Metadata Concerning Header
  • Date: Montag, 24. August 1801
  • Sender: Caroline von Schelling ·
  • Recipient: Sophie Bernhardi ·
  • Place of Dispatch: Jena · ·
  • Place of Destination: Berlin · ·
Printed Text
  • Bibliography: Schelling, Caroline von: Briefe aus der Frühromantik. Nach Georg Waitz vermehrt hg. v. Erich Schmidt. Bd. 2. Leipzig 1913, S. 209.
Language
  • German

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