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Caroline von Schelling to Pauline von Schelling

[Jena, September 1801].
Julchen kann Dir bezeugen, allerliebste Pauline, welches Vergnügen Du mir mitten in meiner Krankheit und Schwäche durch den Arbeitsbeutel gemacht hast, der Deinen Geschmack, Deiner Geschicklichkeit und Deiner freundlichen Gesinnung so viel Ehre macht und, ehe ich noch wuste, daß er für mich wäre, mit neidischen Augen von mir angesehen wurde.
Freylich Julchen ist schlecht dabey weggekommen, aber ich kann ihr nicht helfen und gar nicht einmal so thun, als ob ich ihn ihr lieber gönnte wie mir. Ich habe ihn, und will ihn behalten und danke Dir sehr. Jedermann bewundert ihn, und ich sinne Tag und Nacht – da ich oft nicht schlafe – darauf, was ich Dir wohl wieder Hübsches dafür verehre.
Grüße Deine gute Mutter, und ich müste sie ja bald einmal sehn, und Julchen wäre mir so nothwendig wie das liebe Brod, ja noch nothwendiger, so sehr wie der Wein! Sie wird euch schreiben, daß die Unzelmann nach Weimar kommt und ihr auch hinkommen sollt.
Caroline.
Metadata Concerning Header
  • Date: September 1801
  • Sender: Caroline von Schelling ·
  • Recipient: Pauline von Schelling ·
  • Place of Dispatch: Jena · ·
  • Place of Destination: Gotha · ·
Printed Text
  • Bibliography: Schelling, Caroline von: Briefe aus der Frühromantik. Nach Georg Waitz vermehrt hg. v. Erich Schmidt. Bd. 2. Leipzig 1913, S. 209‒210.
Language
  • German

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