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Samuel Ernst Stubenrauch to Friedrich Schleiermacher

Drossen d. 19 Mai 1790.
Also haben Sie denn doch schon einige Visiten gemacht, mein lieber Neveu, und sehen es jezt daß es besser gewesen, wenn Sie Ihre Ausarbeitung hier vollendet hätten. [...] Daß Sie mit Hofprediger Sack’s Aufnahme so zufrieden, ist mir sehr lieb. [...] Daß Sie von Ihrem lieben Vater schon Briefe und zwar so gütige erhalten haben, freut uns ungemein; doch war meiner Frau am liebsten, daß sie zugleich wichtig. Gar herzlich lachte sie, daß Sie nicht wißen was Sie mit den 20 rth. anfangen sollen. Sie läßt Ihnen sagen, Sie sollen sie nur recht sorgfältig aufheben, damit sie nicht allzugeschwind davonfliegen. Und wahrlich, auf andre 20 rth. können Sie sobald nicht Rechnung machen. [...] Daß Sie das Examenfieber (wie W. es nennt) bekommen sollten, kann gewiß Ihr Ernst nicht sein. Sie haben vor dem guten W. zwei große Vorzüge voraus – daß Sie hell und ordentlich denken, und auch Fertigkeit genug im Lateinsprechen besizen.
Metadata Concerning Header
  • Date: Mittwoch, 19. Mai 1790
  • Sender: Samuel Ernst Stubenrauch ·
  • Recipient: Friedrich Schleiermacher ·
  • Place of Dispatch: Drossen ·
  • Place of Destination: Berlin · ·
Printed Text
  • Bibliography: Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst: Kritische Gesamtausgabe. Abt. 5, Bd. 1. Briefwechsel 1774‒1796 (Briefe 1‒326). Hg. v. Andreas Arndt u. Wolfgang Virmond. Berlin u.a. 1985, S. 200.

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