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Samuel Ernst Stubenrauch to Friedrich Schleiermacher

d. 16. März.
Wie Ihnen in Ansehung Ihrer schriftstellerischen Arbeiten zu rathen, weiß ich wahrlich nicht. Ganz kürzlich las ich im November der Allgemeinen Literatur-Zeitung in einer Anzeige von Eberhards Magazin 3. Band, daß darin eine Uebersezung von Aristoteles Ethik, und glaubte schon daß es die Ihrige sei, weil ich mich erinnerte daß Sie ein Päckchen von Ihren Arbeiten auf Verlangen an Herrn Eberhard geschikkt, oder wenigstens hätten schikken wollen, allein es stand däucht mir ein andrer Name bei dieser Uebersezung. Am liebsten | möchte ich wol wünschen daß Sie Ihre philosophischen Versuche ganz ausarbeiteten und drukken ließen, und wenn es bloß an einem Antrieb von außen fehlte: so würden Sie denn auch in Hofprediger Sacks Aufforderung einen dergleichen finden. Daß Sie in Ansehung Ihres Studiums für sich eine Einrichtung treffen, dürfte allerdings wol sehr nöthig sein, ob ich gleich eben nicht besorgt bin, daß Sie bis zum Examen pro ministerio Ihre Theologie ganz vergessen möchten.
Metadata Concerning Header
  • Date: Mittwoch, 16. März 1791
  • Sender: Samuel Ernst Stubenrauch ·
  • Recipient: Friedrich Schleiermacher ·
  • Place of Dispatch: Drossen ·
  • Place of Destination: Schlobitten ·
Printed Text
  • Bibliography: Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst: Kritische Gesamtausgabe. Abt. 5, Bd. 1. Briefwechsel 1774‒1796 (Briefe 1‒326). Hg. v. Andreas Arndt u. Wolfgang Virmond. Berlin u.a. 1985, S. 214‒215.

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