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Samuel Ernst Stubenrauch to Friedrich Schleiermacher

d. 5 Oct. 93.
Sie haben freilich einen stattlichen Schleiermacher hier gemacht, das heißt sehr viel und mancherlei hier zurükkgelassen. Ich machte gleich nach Ihrer Abreise einen kleinen Spaziergang, und als ich von da zurükkam war das erste was ich auf dem oberen Flur erblikkte, Ihre Schachtel mit dem Zahnpulver und der Hausschlüssel, und je mehr ich mich umsah, je mehr Reliquien fand ich auch – Ihren Kalender, Ihre Silhouetten, die Weste, Schlafmüze und was weiß ich alles noch weiter! [. . .]
Mama will nun mit aller Gewalt, daß Sie lieber die Stelle am Kornmesserschen Waisenhause annehmen sollen; denn da brauchten Sie für Essen und Holz und Logis nicht zu sorgen. Und diese Hauptsache kann ich ihr freilich gar nicht wegleugnen; nur werden Sie, wenn Sie dort erfahren, worin eigentlich die dasigen Unterweisungen bestehen, es am leichtesten beurtheilen, ob die Stelle nach Ihrem Geschmakk. [. . .]
Herrn ConsistorialRath Gedike’s Brief an Sie kam gestern vor 8 Tagen, enthält aber nur Complimente und Einladung, ja mit der nächsten Woche zu kommen. Ihre Abhandlung haben Sie doch ihm wol schon eingehändigt, denn auch darum wurden Sie gemahnt.
Metadata Concerning Header
  • Date: Samstag, 5. Oktober 1793
  • Sender: Samuel Ernst Stubenrauch ·
  • Recipient: Friedrich Schleiermacher ·
  • Place of Dispatch: Drossen ·
  • Place of Destination: Berlin · ·
Printed Text
  • Bibliography: Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst: Kritische Gesamtausgabe. Abt. 5, Bd. 1. Briefwechsel 1774‒1796 (Briefe 1‒326). Hg. v. Andreas Arndt u. Wolfgang Virmond. Berlin u.a. 1985, S. 322.

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