d. 8 März 94.
[. . .] Da war es mir denn außerordentlich angenehm, daß Sie uns von Ihrer Unterredung mit Herrn Sack so umständlich geschrieben. Auch billigen wir es recht sehr, daß Sie mit Herrn Schumann, wie Sie es nennen, noch so eine Nebenunterhandlung eröffnet haben, denn er gehört zu derjenigen Classe von Menschen, mit der man freilich alle möglichen Präcautionen treffen muß; nur müßen Sie auch nicht zu sehr sich den zeitlichen Sorgen überlassen. Mama sagt, Sie sollen nur, wenn die Hauptsache erst zur Richtigkeit gebracht ist, hier durch kommen; dann will Sie mit Ihnen nach Landsberg reisen. Ob sie Sie nun da introduciren oder nur das übrige mit Schumann arrangiren will, das weiß ich selbst nicht; aber das habe ich von meiner Kindheit an immer gehört, daß in solchen Fällen die Weiber sehr gut zu gebrauchen seien. [. . .] Uebrigens meint Mama, daß weil ein Adjunctus doch auch schlafen will, und es sich nicht eignet noch geziemt, daß er auf der Diele oder auf dem Stroh schlafe: so verstehe es sich von selbst, daß auch für sein Bett gesorgt werden müsse. |
[. . .] Die Einlage an Herrn Vetter Reinhard betrifft Ihren lieben Bruder [. . .] In Ihres Vaters Briefe war auch einer den Ihr Bruder Carl an ihn geschrieben, und worin er sehr deutlich und nachdrükklich seine Meinung über die Vorsteher der Brüdergemeinde äußert, und da Ihr Vater es in seinen freien Willen gestellt, sich geradehin erklärt daß er an jenem Speichellekken, und an der scheinheiligen Miene womit man jenes Speichellekken für den wahren kindlichen Sinn erkläre, großes Mißfallen habe, und am hellen Tage, wie er sich ausdrükkt, sich nicht die Augen verbinden und Blindekuh mit sich spielen lassen wolle.
[. . .] Da war es mir denn außerordentlich angenehm, daß Sie uns von Ihrer Unterredung mit Herrn Sack so umständlich geschrieben. Auch billigen wir es recht sehr, daß Sie mit Herrn Schumann, wie Sie es nennen, noch so eine Nebenunterhandlung eröffnet haben, denn er gehört zu derjenigen Classe von Menschen, mit der man freilich alle möglichen Präcautionen treffen muß; nur müßen Sie auch nicht zu sehr sich den zeitlichen Sorgen überlassen. Mama sagt, Sie sollen nur, wenn die Hauptsache erst zur Richtigkeit gebracht ist, hier durch kommen; dann will Sie mit Ihnen nach Landsberg reisen. Ob sie Sie nun da introduciren oder nur das übrige mit Schumann arrangiren will, das weiß ich selbst nicht; aber das habe ich von meiner Kindheit an immer gehört, daß in solchen Fällen die Weiber sehr gut zu gebrauchen seien. [. . .] Uebrigens meint Mama, daß weil ein Adjunctus doch auch schlafen will, und es sich nicht eignet noch geziemt, daß er auf der Diele oder auf dem Stroh schlafe: so verstehe es sich von selbst, daß auch für sein Bett gesorgt werden müsse. |
[. . .] Die Einlage an Herrn Vetter Reinhard betrifft Ihren lieben Bruder [. . .] In Ihres Vaters Briefe war auch einer den Ihr Bruder Carl an ihn geschrieben, und worin er sehr deutlich und nachdrükklich seine Meinung über die Vorsteher der Brüdergemeinde äußert, und da Ihr Vater es in seinen freien Willen gestellt, sich geradehin erklärt daß er an jenem Speichellekken, und an der scheinheiligen Miene womit man jenes Speichellekken für den wahren kindlichen Sinn erkläre, großes Mißfallen habe, und am hellen Tage, wie er sich ausdrükkt, sich nicht die Augen verbinden und Blindekuh mit sich spielen lassen wolle.