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Friedrich Schleiermacher to Carl Gustav von Brinckmann

Wie leid thut es mir daß ich grade da ich einmal gewiß wäre Dich zu treffen den Charitanten predigen muß, es ist der ärgste Streich, den sie mir noch gespielt haben. Meine undeutliche Zahl hast Du ganz richtig dechiffrirt und ich bitte Dich Deinem gütigen Versprechen gemäß die Valuta dem Ueberbringer einzuhändigen
Ich wollte Deine Barbaren wären in der Charite oder meine Charitanten in ihrer Barbarei so hätte wenigstens einer von uns Ruhe. Kommst Du etwa Morgen Abend auf eine Stunde zur Herz hinaus? Schlegel, wenn er seit Mittwoch nicht rükgängig geworden ist wollte auch da seyn. – Neugierig wäre ich zu wissen, ob der heilige Geist, der Tröster, wirklich in den Briefen der göttlichen Miss liegt, oder ob ihn Dein Glaube nur darin findet. Der ganze Geist der Jette ist für mich noch ein Glaubensartikel, für den es in einem verschloßenen heiligen Buch nur einzelne Beweisstellen ohne Zusammenhang giebt, und ich habe als guter Christ schon oft gebetet: „Herr hilf meinem Unglauben“.
Schleiermacher
Metadata Concerning Header
  • Date: wohl September 1797
  • Sender: Friedrich Schleiermacher ·
  • Recipient: Carl Gustav von Brinckmann ·
  • Place of Dispatch: Berlin · ·
  • Place of Destination: Berlin · ·
Printed Text
  • Bibliography: Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst: Kritische Gesamtausgabe. Abt. 5, Bd. 2. Briefwechsel 1796‒1798 (Briefe 327‒552). Hg. v. Andreas Arndt u. Wolfgang Virmond. Berlin u.a. 1988, S. 190‒191.

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