Einem Königlichen Hochlöblichen ArmenDirectorio kann ich nicht umhin von einem unangenehmen Vorfall der mir begegnet ist Nachricht zu geben. Als ich nehmlich am verwichenen Sontag Morgens durch den Garten der Charité nach der Kirche [ging] haben mich 2 von den großen Hunden, die beim Treibhause lagen und von der Kette gelöst waren angefallen, und da des lautesten Rufens ohnerachtet niemand zu meiner Hülfe kam, so habe ich nicht hindern können daß sie mir in meinen Rock mehrere Löcher rißen, ein Schade den mir, diejenigen durch deren Unachtsamkeit ich ihn erlitten habe, wol schwerlich ersetzen werden, und meinen Mantel ebenfalls sehr beschädigten, ich habe vielmehr froh seyn müßen so und mit einer von einem zum Glück unbedeutenden Biß blutenden Hand davon zu kommen. Ich habe diesen Vorfall gleich dem Herrn | Oberlnspector Oehlschleger angezeugt und ihn ersucht Maaßregeln zu treffen, daß die Hunde am Tage nie von der Kette kommen, mit dem Zusatz daß [ich] den ersten den ich wieder loß fände auf meine eigene Gefahr würde todt schießen laßen, eine Äußerung welche der erste Verdruß über einen solchen Vorfall wohl rechtfertigte. Da ich nicht wußte ob dieser Umstand sonst zur Wissenschaft Eines Hochlöblichen ArmenDirectorii kommen würde so habe ich denselben hierdurch gehorsamst anzeigen und zugleich bitten wollen:
Daß es der Charité Administration aufgegeben werde, für die Sicherheit der Prediger, so lange sie ihren Weg durch den Garten nehmen müßen besser zu sorgen.
Der ich mit vollkommener Verehrung verharre Eines Hochlöblichen ArmenDirectorii ganz gehorsamster
Schleiermacher
Berlin den 16t Octbr 1798
Daß es der Charité Administration aufgegeben werde, für die Sicherheit der Prediger, so lange sie ihren Weg durch den Garten nehmen müßen besser zu sorgen.
Der ich mit vollkommener Verehrung verharre Eines Hochlöblichen ArmenDirectorii ganz gehorsamster
Schleiermacher
Berlin den 16t Octbr 1798