den 21ten Nov. 98
Alles In der Welt, und die Welt selbst geht ja jezt ganz verkehrt, es würde uns wenig helfen wenn wir allein in der gehörigen Ordnung bleiben wollten; wer kann gegen den Strohm schwimmen? Alles ist verkehrt, und so laßt uns denn auch verkehrt seyn! Nehmen Sie dann unsre Gaben – Eine Schelle, von einer der vernünftigsten und gescheutesten Mädchen; vom Profeten, vom Verbeßerer der Welt und der Gesetze vom Verkündiger des allein selig machenden Glaubens – einen Toilett Spiegel, und andre kleine Hausbedürfniße – und ein Dintenfaß von der schreibefaulsten Person dieses Jahrhunderts! – Wir freuen uns, und wünschen einander Glück zu den Tag Ihrer Geburt – Ihnen aber danke ich herzlich dafür, daß Sie so gütig waren geboren zu werden – ich will mich auch nicht länger lumpen laßen, und die Willkühr leugnen; was giebt es auch wohl für ein schicklichers Motiv für Sie, als zu wollen!
Und so wollen Sie auch immer mein Freund bleiben.
Die Ihrige
DV.
[HM:] Die Klingel wünscht in tiefster Demuth, Ihnen | und allen die mit Ihnen leben und Sie lieben bis in aller Ewigkeit das beschwerliche Ca – – rl zu ersparen. – Ich wünsche Ihnen auch allerley und gewiß recht viel schönes und gutes, aber leider ist die Erfüllung dieser Wünsche nicht so handgreiflich, und läßt sich nicht so leicht hervorbringen als der Ton der Glocke. – Nun bleibt mir nichts übrig, als zu wünschen, daß Carl nicht so schlecht hören möge als das Schicksal. – Von der Willkühr weiß ich noch immer nichts, aber ich frage nach der Ursache alles Daseins in der Welt nicht eben viel, genug Sie leben, und wir freuen uns recht herzlich darüber.
Henriette
Alles In der Welt, und die Welt selbst geht ja jezt ganz verkehrt, es würde uns wenig helfen wenn wir allein in der gehörigen Ordnung bleiben wollten; wer kann gegen den Strohm schwimmen? Alles ist verkehrt, und so laßt uns denn auch verkehrt seyn! Nehmen Sie dann unsre Gaben – Eine Schelle, von einer der vernünftigsten und gescheutesten Mädchen; vom Profeten, vom Verbeßerer der Welt und der Gesetze vom Verkündiger des allein selig machenden Glaubens – einen Toilett Spiegel, und andre kleine Hausbedürfniße – und ein Dintenfaß von der schreibefaulsten Person dieses Jahrhunderts! – Wir freuen uns, und wünschen einander Glück zu den Tag Ihrer Geburt – Ihnen aber danke ich herzlich dafür, daß Sie so gütig waren geboren zu werden – ich will mich auch nicht länger lumpen laßen, und die Willkühr leugnen; was giebt es auch wohl für ein schicklichers Motiv für Sie, als zu wollen!
Und so wollen Sie auch immer mein Freund bleiben.
Die Ihrige
DV.
[HM:] Die Klingel wünscht in tiefster Demuth, Ihnen | und allen die mit Ihnen leben und Sie lieben bis in aller Ewigkeit das beschwerliche Ca – – rl zu ersparen. – Ich wünsche Ihnen auch allerley und gewiß recht viel schönes und gutes, aber leider ist die Erfüllung dieser Wünsche nicht so handgreiflich, und läßt sich nicht so leicht hervorbringen als der Ton der Glocke. – Nun bleibt mir nichts übrig, als zu wünschen, daß Carl nicht so schlecht hören möge als das Schicksal. – Von der Willkühr weiß ich noch immer nichts, aber ich frage nach der Ursache alles Daseins in der Welt nicht eben viel, genug Sie leben, und wir freuen uns recht herzlich darüber.
Henriette