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Friedrich Schleiermacher to Johann Karl Spener

Ewr Wolgeboren noch vor meiner Abreise hieher zu besuchen war freilich mein fester Vorsaz; es ging aber damit so verwirrt und so schnell zu daß es nicht der einzige Gedanke der Art gewesen ist, den ich habe aufgeben müßen. Ich tröstete mich um so leichter darüber, da ich ohnedies nichts bestimmtes hätte sagen können, indem ich erst hier in diesen Tagen dazu gekommen bin den Collins recht ordentlich durchzulesen, und da ich hoffte Sie sollten von der Unart die ich beging nichts gewahr werden und von meiner Abreise nichts erfahren bis ich die Ehre hätte Ihnen zu schreiben oder Sie zu sehen. Denn ich komme in den ersten Tagen des künftigen Monats, oder um gleich das äußerste Ziel zu sezen, unfehlbar doch in der ersten Hälfte desselben auf einige Tage nach Berlin, und stelle Ihnen also anheim, ob es nothwendig ist, daß sich noch vorher einer von uns die Unbequemlichkeit einer Reise mache, da ich wenn wir es bis dahin verschieben, den Collins in Beziehung auf die Ideen, die ich über ihn gefaßt habe, noch einmal durchlesen, und sie Ihnen reifer vorlegen kann.
Ihre Entscheidung erwartend verharre ich hochachtungsvoll
Ewr Wolgebohren ergebenster Diener
Schleiermacher.
Potsdam d. 19t. Febr. 99.
Metadata Concerning Header
  • Date: Dienstag, 19. Februar 1799
  • Sender: Friedrich Schleiermacher ·
  • Recipient: Johann Karl Spener ·
  • Place of Dispatch: Potsdam · ·
  • Place of Destination: Berlin · ·
Printed Text
  • Bibliography: Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst: Kritische Gesamtausgabe. Abt. 5, Bd. 3. Briefwechsel 1799‒1800 (Briefe 553‒849). Hg. v. Andreas Arndt u. Wolfgang Virmond. Berlin u.a. 1992, S. 11‒12.

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