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Friedrich Schleiermacher to Henriette Herz
Dienstag den 9ten April 99.
Denken Sie sich liebe Freundinn ich bin ganz unendlich voll Freude. Wenn ich den Strich unter die fünfte Rede gemacht habe will ich nicht so froh sein. Pischon ist nicht nur creirt, das habe ich schon vorher gewußt, sondern der König hat auch verlangt er solle so bald als möglich nach dem 1ten Mai herkommen, und also bin ich | vielleicht schon vor Pfingsten wieder bei Ihnen. – Der närrische Alexander hat mir einen Boten mit den Heften geschickt, und ich, der närrische Schlips bin so dumm gewesen ihm nicht einmal das JudenReglement mit ihm zurück zu schicken.
Budach ist bei mir gewesen und ich erkläre ihn hiemit förmlich für einen Menschen. Wir haben länger als eine Stunde geplaudert und es war viel Gemüth und Vernunft in allem was er sagte. Ich habe schon Lust mich in brieflichen Rapport mit ihm zu setzen für die Zukunft, und sobald die Religion fertig ist, will ich sie fleißig besuchen. Sehn Sie ich lade wol sehr gern und schnell ein wo ich Güter finde; nur Ballast nehme ich nicht er mag noch so schön sein: ich bin ein leichtes Fahrzeug. Mehr als ein Paar Stunden habe ich heute noch nicht arbeiten können. Wir wollen sehen was den Abend werden wird.
Sie müssen wissen daß ich heute zum ersten Mal Sommer gemacht habe, ich habe mich um 6 Uhr wecken lassen, und das that auch Noth denn schon um 8 Uhr war Prahmer bei mir. Ich gehe nun um Mitternacht zu Bett, um es Morgen wieder so zu machen, und Sie müssen gestehen daß ich etwas für meine Gesundheit thue. Ich bin nun mit der fünften Rede bis an das schöne, und freue mich auf mein morgendes Stück Arbeit: wenn ich nur einen heitern Tag habe. Mein Dithyramb auf Christum soll kein übles Stück | werden hoffe ich. – Wenn Sie mir nur das nicht vergessen, daß Sie, was ich so einzeln schicke in keinem andern Falle weggeben als wenn Unger mir auf den Hacken ist und gleich vor der Censur drucken will, daß er nur nicht so einzelne Stücke zur Censur giebt.
Denken Sie sich liebe Freundinn ich bin ganz unendlich voll Freude. Wenn ich den Strich unter die fünfte Rede gemacht habe will ich nicht so froh sein. Pischon ist nicht nur creirt, das habe ich schon vorher gewußt, sondern der König hat auch verlangt er solle so bald als möglich nach dem 1ten Mai herkommen, und also bin ich | vielleicht schon vor Pfingsten wieder bei Ihnen. – Der närrische Alexander hat mir einen Boten mit den Heften geschickt, und ich, der närrische Schlips bin so dumm gewesen ihm nicht einmal das JudenReglement mit ihm zurück zu schicken.
Budach ist bei mir gewesen und ich erkläre ihn hiemit förmlich für einen Menschen. Wir haben länger als eine Stunde geplaudert und es war viel Gemüth und Vernunft in allem was er sagte. Ich habe schon Lust mich in brieflichen Rapport mit ihm zu setzen für die Zukunft, und sobald die Religion fertig ist, will ich sie fleißig besuchen. Sehn Sie ich lade wol sehr gern und schnell ein wo ich Güter finde; nur Ballast nehme ich nicht er mag noch so schön sein: ich bin ein leichtes Fahrzeug. Mehr als ein Paar Stunden habe ich heute noch nicht arbeiten können. Wir wollen sehen was den Abend werden wird.
Sie müssen wissen daß ich heute zum ersten Mal Sommer gemacht habe, ich habe mich um 6 Uhr wecken lassen, und das that auch Noth denn schon um 8 Uhr war Prahmer bei mir. Ich gehe nun um Mitternacht zu Bett, um es Morgen wieder so zu machen, und Sie müssen gestehen daß ich etwas für meine Gesundheit thue. Ich bin nun mit der fünften Rede bis an das schöne, und freue mich auf mein morgendes Stück Arbeit: wenn ich nur einen heitern Tag habe. Mein Dithyramb auf Christum soll kein übles Stück | werden hoffe ich. – Wenn Sie mir nur das nicht vergessen, daß Sie, was ich so einzeln schicke in keinem andern Falle weggeben als wenn Unger mir auf den Hacken ist und gleich vor der Censur drucken will, daß er nur nicht so einzelne Stücke zur Censur giebt.