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Friedrich Schleiermacher to Johann Karl Spener

Potsdam d 19t. April.
Aufs Ungewiße ob dieser Brief Sie treffen wird, oder ob Sie vielleicht nach Leipzig gereist sind, schreibe ich Ihnen, nicht sowol unserer Angelegenheit wegen, als weil Herr Hofprediger Sak mir Heute gesagt hat Sie hätten Sich vor ein Paar Tagen bei ihm erkundigt ob er Ihnen nicht einen Uebersezer aus dem Englischen zuweisen könnte. Ich habe schon seit einiger Zeit von einem Freunde den Auftrag wenn mir so etwas käme ihn in Vorschlag zu bringen. Seinen Namen zu geben habe ich keinen Auftrag, sondern vielmehr den bestimmtesten es nicht zu thun; genügt Ihnen aber die Versicherung, daß er mehr englisch weiß als ich, daß er es sogar sehr fertig und richtig schreibt, daß er das Deutsche in seiner Gewalt hat, und daß ich seine Arbeit unbedingt überall wie die meinige vertreten will: so laßen Sie mich den Gegenstand und Ihre Bedingungen wißen
Unser Geschäft betreffend werden Sie Sich mit mir darüber freuen daß die Zeit meiner getheilten Existenz vorüber ist, und ich nun ganz und gar darin untergetaucht bin. Aber wie stehts um die Parlaments Debatten? Derer können wir doch unmöglich entbehren.
Nächste Woche komme ich auf 2 Tage nach Berlin, weiß aber jezt noch nicht welche; ich bitte Sie also mir nicht hieher zu schreiben. Ich will gleich nach meiner Ankunft zu Ihnen schiken um Ihre Antwort holen zu laßen, oder zu hören wann ich Sie sprechen kann.
Gruß und Freundschaft.
Schleiermacher
Metadata Concerning Header
  • Date: Freitag, 19. April 1799
  • Sender: Friedrich Schleiermacher ·
  • Recipient: Johann Karl Spener ·
  • Place of Dispatch: Potsdam · ·
  • Place of Destination: Berlin · ·
Printed Text
  • Bibliography: Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst: Kritische Gesamtausgabe. Abt. 5, Bd. 3. Briefwechsel 1799‒1800 (Briefe 553‒849). Hg. v. Andreas Arndt u. Wolfgang Virmond. Berlin u.a. 1992, S. 96‒97.

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