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Friedrich von Schlegel to Friedrich Schleiermacher
Ich schicke Dir die Correctur mit weil ich nicht weiß, ob Dir der Titel so recht ist. Hier ist auch meine Notiz und ich wünsche daß sie Dir eben so recht seyn möge, wie mir der Schluß der 5ten Rede gefallen hat.
Nun laß uns vor jetzt lieber nicht weiter davon reden. Denn Du hast mir das Licht, das ich sonst gern von Dir über Dich wünschte, auf eine so unfreundliche Weise gegeben, daß ich es lieber nicht weiter verlangen will. Es fruchtet auch wenig, denn ich kann nun einmal nicht so vorsichtig reden, und wenn nur eine Möglichkeit bleibt, meine Rede in einem gemeinen Sinn zu nehmen, so ergreifst Du sie unfehlbar. Das schadet denn weiter nichts als daß wir in unserm verschiedenen Sprachgebrauch neben einander weg reden, wie den letzten Abend; nur erinnert mich die Gefühllosigkeit mit der Du es thust, natürlicherweise an die Art wie Du überhaupt meine Freundschaft mishandelt hast, und diese Erinerung möchte ich nicht gern wieder anregen. Da es aber doch einmal geschehen ist, so ergreife ich die Gelegenheit, Dir das | Lebewohl zu sagen, was mir seit Monaten oft auf den Lippen schwebte.
Es wäre gut, wenn Du etwas dabey fühltest, denn es könnte Dich veranlaßen wenigstens ein einzigesmal eine Ausnahme von Deiner Exegese zu machen, und es allenfalls, wenn es Dein Verstand zuläßt, als Hypothese zu denken, daß Du mich vielleicht von Anfang bis zu Ende durchaus nicht verstanden hättest. Und so bliebe wenigstens die Hoffnung, daß wir uns in künftigen Zeiten einmal verstehen lernten. Und ohne einen Schimmer dieser Hoffnung, würde es mir an Muth fehlen, jenes Lebewohl zu sagen. Beantworte es nicht.
Hast Du mir irgend etwas zu sagen was aufs Esoterische ich meyne aufs Ehemalige sich bezieht, oder daran erinnern könnte, so sag es meiner Freundin und uns laß die kurze Zeit meines Hierseyns so neben einander leben und sprechen wie bisher, ich meyne so wie den Winter über.
Fr.
Nun laß uns vor jetzt lieber nicht weiter davon reden. Denn Du hast mir das Licht, das ich sonst gern von Dir über Dich wünschte, auf eine so unfreundliche Weise gegeben, daß ich es lieber nicht weiter verlangen will. Es fruchtet auch wenig, denn ich kann nun einmal nicht so vorsichtig reden, und wenn nur eine Möglichkeit bleibt, meine Rede in einem gemeinen Sinn zu nehmen, so ergreifst Du sie unfehlbar. Das schadet denn weiter nichts als daß wir in unserm verschiedenen Sprachgebrauch neben einander weg reden, wie den letzten Abend; nur erinnert mich die Gefühllosigkeit mit der Du es thust, natürlicherweise an die Art wie Du überhaupt meine Freundschaft mishandelt hast, und diese Erinerung möchte ich nicht gern wieder anregen. Da es aber doch einmal geschehen ist, so ergreife ich die Gelegenheit, Dir das | Lebewohl zu sagen, was mir seit Monaten oft auf den Lippen schwebte.
Es wäre gut, wenn Du etwas dabey fühltest, denn es könnte Dich veranlaßen wenigstens ein einzigesmal eine Ausnahme von Deiner Exegese zu machen, und es allenfalls, wenn es Dein Verstand zuläßt, als Hypothese zu denken, daß Du mich vielleicht von Anfang bis zu Ende durchaus nicht verstanden hättest. Und so bliebe wenigstens die Hoffnung, daß wir uns in künftigen Zeiten einmal verstehen lernten. Und ohne einen Schimmer dieser Hoffnung, würde es mir an Muth fehlen, jenes Lebewohl zu sagen. Beantworte es nicht.
Hast Du mir irgend etwas zu sagen was aufs Esoterische ich meyne aufs Ehemalige sich bezieht, oder daran erinnern könnte, so sag es meiner Freundin und uns laß die kurze Zeit meines Hierseyns so neben einander leben und sprechen wie bisher, ich meyne so wie den Winter über.
Fr.