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Friedrich von Schlegel to Friedrich Schleiermacher

Hier ist die Botschaft daß Fichte kommt, fange auch immerhin an auf einen solchen wunderbaren Bedienten zu sinnen.
Vielleicht beziehst Du was ich Dir schrieb, zunächst auf etwas womit es nichts zu thun hat. Dorothea hat Dir gesagt, ich hätte gemeynt eine Stelle in Deinen Reden sey gegen mich. Darin hat sie aber geirrt. Ich glaubte freylich nach den Worten mit denen Du mir den Schluß ankündigtest, das sey der Fall wenn es auch nicht Deine Absicht war. Aber ich finde das nun nicht, vielmehr ist mir der Schluß aus dem innersten Gemüth geschrieben.
Aber davon war und ist gar nicht die Rede. Es ward mir nur bey der Gelegenheit wieder etwas klar wie exoterisch Du mit mir umgehst, und die Manier Deines lezten Gesprächs reizte dann vollends das ans Licht was viel früher und tiefer ist.
Welches Misverständniß das größte ist, weiß ich nicht strebe | es auch jetzt nicht zu wissen. Sind sie beyde absolut, so fällt ohnehin die Vergleichung weg. Aber es ist für jetzt unauflösliches Misgefühl da, und darum ists auch besser, wir schweigen, d.h wir schieben das Reden auf. Fr.
Willst Du heute Abend Thee mit uns trinken so will ich aus Don Quixote die Rhapsodie von der Marcella lesen. –
Metadata Concerning Header
  • Date: vor dem 3. Juli 1799
  • Sender: Friedrich von Schlegel ·
  • Recipient: Friedrich Schleiermacher ·
  • Place of Dispatch: Berlin · ·
  • Place of Destination: Berlin · ·
Printed Text
  • Bibliography: Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst: Kritische Gesamtausgabe. Abt. 5, Bd. 3. Briefwechsel 1799‒1800 (Briefe 553‒849). Hg. v. Andreas Arndt u. Wolfgang Virmond. Berlin u.a. 1992, S. 139‒140.

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