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Friedrich Schleiermacher to Johann Karl Spener

Die Pariser Geschichte geht mir gar gewaltig im Kopf herum: ich verstehe kein Wort vom Wie und Warum, begreife nicht weshalb eine solche Revolution jezt nöthig gewesen und fürchte den Umsturz der Republik. Statt an den Monologen zu arbeiten hätte ich gar zu gern einen Dialogen mit Ihnen darüber gehalten.
Klein 8 vel Groß 12 ist mir völlig gleich, und die Probe gefällt mir sehr gut. Nur daß sie mir für meine Person noch beßer gefallen würde wenn die Kolumnen nicht höher und breiter würden. Doch ist das nur meine närrische Liebhaberei für einen großen Rand die also billig jeder andern Rüksicht nachsteht. Dann erbitte ich mir aber noch volle Freiheit für meine orthographischen Grillen und füge deshalb inliegenden Zettel an den Sezer bei damit er ihn noch zu rechter Zeit bekomme. Das Heften hat auch meinen Beifall. Ich hoffe daß Sie Heute noch die dritte Lieferung erhalten: ich bin am 4ten Monolog. Laßen Sie mir ja jezt kein Stük Journal de Paris entgehn damit ich vom Vorhergehenden dieser großen Katastrophe nichts verliere. – Ihres Schwiegervaters Tod habe ich auch Gestern erst erfahren und bedaure herzlich daß Ihre gute Hofnung zu Schanden geworden ist.
21t. Nov 99.
Schleiermacher
Metadata Concerning Header
  • Date: Donnerstag, 21. November 1799
  • Sender: Friedrich Schleiermacher ·
  • Recipient: Johann Karl Spener ·
  • Place of Dispatch: Berlin · ·
  • Place of Destination: Berlin · ·
Printed Text
  • Bibliography: Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst: Kritische Gesamtausgabe. Abt. 5, Bd. 3. Briefwechsel 1799‒1800 (Briefe 553‒849). Hg. v. Andreas Arndt u. Wolfgang Virmond. Berlin u.a. 1992, S. 256.

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