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Friedrich Schleiermacher an Johann Karl Spener

Es ist mir höchst fatal, daß der Abschreiber mich nun schon seit 4 Tagen hat sizen lassen grade mit den zwei lezten Blättern des dritten Monologs, und heute kommt er auch nicht. Ich fürchte das könnte uns am Ende zur unrechten Zeit aufhalten. Wißen Sie etwa einen, der für die nächsten Tage zu haben wäre, so haben Sie doch die Barmherzigkeit mir ihn zwischen 4. und 5 Uhr; denn eher oder später bin ich nicht zu Hause, oder wenn das nicht sein kann, Morgen ganz früh zu schicken, damit ich die Monologen einmal los werde, und mit dem Dichter sagen kann: „nun hab’ ich es beschloßen, nun geht’s mich nichts mehr an.“ Eine andre Barmherzigkeit | können Sie mir erweisen mit Pariser Nachrichten. Ich habe auch noch allerlei Aufträge an Sie, aber die müßen warten; denn die Kanzel ruft mich, und von mir bis zur Dreifaltigkeitskirche ist, wie Sie Sich vorstellen können, verzweifelt weit.
d. 24t. Nov. 99.
Schleiermacher.
Briefkopfdaten
  • Datum: Sonntag, 24. November 1799
  • Absender: Friedrich Schleiermacher ·
  • Empfänger: Johann Karl Spener ·
  • Absendeort: Berlin · ·
  • Empfangsort: Berlin · ·
Druck
  • Bibliographische Angabe: Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst: Kritische Gesamtausgabe. Abt. 5, Bd. 3. Briefwechsel 1799‒1800 (Briefe 553‒849). Hg. v. Andreas Arndt u. Wolfgang Virmond. Berlin u.a. 1992, S. 264.

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