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Friedrich Schleiermacher to Johann Karl Spener

Hier schike ich Ihrem Manne zur Probe den Rest des dritten Monologs; aber freilich eine schrekliche Frohne ists diese kleinen Buchstaben abzuschreiben. Könnten Sie nicht mit Zöllner das Abkommen treffen daß Sie ihm das Uebrige aus der Drukerei erst zur Censur schiken wollten, was ja oft genug geschieht? Dann sparten wir die ganze Operation. Der Weldbezwinger bittet sehr um den lezten Bogen seiner Uebersezung indem er vergeßen hat sich das Ende zu bezeichnen und nicht weiter abschreiben laßen kann. Mein Auftrag ist folgender. Mein Freund Markus Herz, der so lange in der Litteratur gefeiert hat will gern zur Ostermesse einen Band kleiner Schriften herausgeben medicinischen und größtentheils auch psychologischen Inhalts. Ich bin über diesen Entschluß so froh, daß ich ihm gern versprochen habe ihn wenigstens der ersten Sorgen für das Uebrige zu überheben. Seine Schriften wurden sonst bei Voß verlegt, das will er aber jezt nicht, aus Furcht, es möchte bei den ewigen Prozeßen in denen die Handlung steht noch einmal Beschlag darauf gelegt werden. Er wünscht das Buch im Aeußern seinem | Buch über den Schwindel so ähnlich als möglich. Dies werden Sie vielleicht in Ihrem Magazin finden. Von den übrigen Bedingungen weiß ich noch nichts, sie würden aber wol wenig Schwierigkeit machen, wenn Sie nur überhaupt der Sache nicht abgeneigt sind.
Den Bogen Weld geben Sie nur meiner Botin mit, ich sehe unsern Mann heute und es ist bei weitem der kürzere Weg.
Hätten Sie mir nur die alleinseligmachende Zeitung geschikt; ich habe sie doch nicht gelesen.
Schleiermacher
Metadata Concerning Header
  • Date: zwischen 24. und 26. November 1799
  • Sender: Friedrich Schleiermacher ·
  • Recipient: Johann Karl Spener ·
  • Place of Dispatch: Berlin · ·
  • Place of Destination: Berlin · ·
Printed Text
  • Bibliography: Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst: Kritische Gesamtausgabe. Abt. 5, Bd. 3. Briefwechsel 1799‒1800 (Briefe 553‒849). Hg. v. Andreas Arndt u. Wolfgang Virmond. Berlin u.a. 1992, S. 265.

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