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Johann Gottlieb Fichte to Kori
Herrn Kori in Warschau.
Haben Sie mir meinen lezten Wisch von der Reise, mit Bleistift geschrieben – meine Anmaßung den Protecteur bei Ihnen zu machen – die Comißionen, mit denen ich Sie überhäufte, schon verziehen? Doch! Sie sehen, indem Sie inliegende Briefe erbliken, daß ich wenigstens viel Zutrauen zu Ihrer Güte habe, indem ich mein Vergehen wiederhole.
Wie befindet sich Ihre Fr. Gemahlinn? wie Sie? Sind die erwünschten, erseufzten Briefe aus Dreßden endlich gekommen? wäre ich doch bei Ihnen, um gleich Antwort auf diese Fragen haben zu können.
Ich lebe in Königsberg in der schönsten Muße, u. im Gefühl meiner Freiheit zwar ohne Vertrauten, ohne Freund, ohne Bekannte, das ist freilich hart. Aber es giebt noch härtere Lagen, u. Hofnung stärkt das Herz.
Ich logire an der Altstädtischen Kirche, im Gartenmannischen Hause. Haben Sie doch die Güte Herrn Mühlberg, so wie von ohngefähr, meine Addreße, mitzutheilen. Empfehlen Sie mich Ihrer hohen Prinzipalschaft, u. besonders der Fr. Schreiberinn demüthig. herzlich <Ihrem> jungen Grafen, u. Herrn <Conzlovski> Ihrer Fr. Gemahlinn. Ich thue die wärmsten Wünsche für Deroselben [beides Gesundheit]
Ich wäre mit meinen bunten Schiksalen sehr zufrieden; aber es ist ein Uebel, u. bei weitem das gröste derselben, daß ich allerlei Freundschaften mehr durch Annehmung von Liebesdiensten, als durch Erzeugung derselben habe knüpfen müßen. Auch mit Ihnen bin ich in dem Falle, u. so wohl mir das Andenken Ihrer herzlichen Theilnehmung thut, so regt sich doch der Wunsch in mir Ihnen auch einmal durch That zeigen zu können, daß ich mit warmem Danke sei
Ihr.
Haben Sie mir meinen lezten Wisch von der Reise, mit Bleistift geschrieben – meine Anmaßung den Protecteur bei Ihnen zu machen – die Comißionen, mit denen ich Sie überhäufte, schon verziehen? Doch! Sie sehen, indem Sie inliegende Briefe erbliken, daß ich wenigstens viel Zutrauen zu Ihrer Güte habe, indem ich mein Vergehen wiederhole.
Wie befindet sich Ihre Fr. Gemahlinn? wie Sie? Sind die erwünschten, erseufzten Briefe aus Dreßden endlich gekommen? wäre ich doch bei Ihnen, um gleich Antwort auf diese Fragen haben zu können.
Ich lebe in Königsberg in der schönsten Muße, u. im Gefühl meiner Freiheit zwar ohne Vertrauten, ohne Freund, ohne Bekannte, das ist freilich hart. Aber es giebt noch härtere Lagen, u. Hofnung stärkt das Herz.
Ich logire an der Altstädtischen Kirche, im Gartenmannischen Hause. Haben Sie doch die Güte Herrn Mühlberg, so wie von ohngefähr, meine Addreße, mitzutheilen. Empfehlen Sie mich Ihrer hohen Prinzipalschaft, u. besonders der Fr. Schreiberinn demüthig. herzlich <Ihrem> jungen Grafen, u. Herrn <Conzlovski> Ihrer Fr. Gemahlinn. Ich thue die wärmsten Wünsche für Deroselben [beides Gesundheit]
Ich wäre mit meinen bunten Schiksalen sehr zufrieden; aber es ist ein Uebel, u. bei weitem das gröste derselben, daß ich allerlei Freundschaften mehr durch Annehmung von Liebesdiensten, als durch Erzeugung derselben habe knüpfen müßen. Auch mit Ihnen bin ich in dem Falle, u. so wohl mir das Andenken Ihrer herzlichen Theilnehmung thut, so regt sich doch der Wunsch in mir Ihnen auch einmal durch That zeigen zu können, daß ich mit warmem Danke sei
Ihr.