Paris den 20ten Septemb. 1802
Sie verdienen zum wenigsten eine Bürgerkrone dafür, werthester Freund, daß Sie mir einen so interessanten Beitrag geschickt und so stark Wort gehalten haben. Der Himmel gebe, daß Ihr Beispiel bald Nachahmer und Nachfolger findet! – Ich werde den Aufsatz nur mit einem Buchstaben bezeichnen, da Sie einen so wichtigen Grund haben sich nicht zu nennen. – Glauben Sie nun aber ja nicht, daß Sie damit Ihren Tribut abgetragen haben; die Europa rechnet auch in der Folge noch sehr auf Sie. Besonders wünschte ich daß Sie Sich entschließen könnten, von Zeit zu Zeit einige Nachricht zu geben, was für das Griechische Alterthum und Kritik in Frkrch geschieht. –
Wir sind gesund, wohl und fleißig also auch mitunter wenigstens zufrieden und vergnügt. Uebrigens sind wir an die nördliche Breite noch nicht so attachirt, daß wir nicht manchmal eine sehr starke südliche Tendenz in uns fühlen sollten. Vielleicht ists aber nur eine von den viel falschen Tendenzen! – Von unsern Planen und Wünschen ist noch nichts bestimmtes zu schreiben, und das unbestimmte liebe ich nicht in dieser Fülle. Gewiß ists aber, daß Sie uns diesen Winter hier treffen, und daß wir uns sehr darauf freuen, Sie wieder zu sehen, in dem Glauben daß Sie einen sehr freundschaftlichen und eigentlich deutschen Antheil an uns nehmen.
Fr. von Hastfer haben wir einigemal gesehen und sehr angenehme Stunden mit ihr zugebracht. Wir haben sie beide sehr lieb und möchten gern daß es ihr recht gut ginge. Wir gewinnen sehr dabei, daß sie hier ist, da wir so wenig Menschen hier nach unserm Sinne finden, und sie es so sehr ist; aber doch machen wir uns Sorgen, daß die eigentlich auf die allgemeine Corruption gegründete Pedanterie der Pariser Grundsätze ihr wegen Ihres Alleinwohnens sehr viele nachtheilige Urtheile zuziehen und leicht in ihren Verhältnissen schädlich werden könnte. Verzeihen Sie unsrer Freundschaft diese Besorgniß und die Aeußerung derselben.
Das Museum ist sehr ausgeräumt worden, 150 der besten Gemählde sind für St Cloud aus den Thuilerin ausgewählt. Man hängt einige andre wieder hin, ich bin eben im Begriff zu sehen wie es damit ist. – Auch sagt mir Visconti daß man die Perugins größtentheils in die Departemens schicken wird!! – Gestehen Sie, ob es nicht besser wäre, daß alle Franzosen ersäuft würden? – Visc. denkt darüber wie sichs gehört.
Neuigkeiten aus Deutschland habe ich nicht. – Die Bücher für Sie sind bestellt. –
Leben Sie wohl und kommen Sie bald wieder Bis dahin gedenken Sie unsrer in Freundschaft Meine Frau grüßt sie recht sehr.
Ihr Friedrich Schl.
Den Herhan hab’ ich in der ganzen rue de Lille vergeblich gesucht. Da weder Visconti noch Fr. v Hastfer ein Ex. haben, so ist der Druck wohl noch nicht ganz vollendet.
Sie verdienen zum wenigsten eine Bürgerkrone dafür, werthester Freund, daß Sie mir einen so interessanten Beitrag geschickt und so stark Wort gehalten haben. Der Himmel gebe, daß Ihr Beispiel bald Nachahmer und Nachfolger findet! – Ich werde den Aufsatz nur mit einem Buchstaben bezeichnen, da Sie einen so wichtigen Grund haben sich nicht zu nennen. – Glauben Sie nun aber ja nicht, daß Sie damit Ihren Tribut abgetragen haben; die Europa rechnet auch in der Folge noch sehr auf Sie. Besonders wünschte ich daß Sie Sich entschließen könnten, von Zeit zu Zeit einige Nachricht zu geben, was für das Griechische Alterthum und Kritik in Frkrch geschieht. –
Wir sind gesund, wohl und fleißig also auch mitunter wenigstens zufrieden und vergnügt. Uebrigens sind wir an die nördliche Breite noch nicht so attachirt, daß wir nicht manchmal eine sehr starke südliche Tendenz in uns fühlen sollten. Vielleicht ists aber nur eine von den viel falschen Tendenzen! – Von unsern Planen und Wünschen ist noch nichts bestimmtes zu schreiben, und das unbestimmte liebe ich nicht in dieser Fülle. Gewiß ists aber, daß Sie uns diesen Winter hier treffen, und daß wir uns sehr darauf freuen, Sie wieder zu sehen, in dem Glauben daß Sie einen sehr freundschaftlichen und eigentlich deutschen Antheil an uns nehmen.
Fr. von Hastfer haben wir einigemal gesehen und sehr angenehme Stunden mit ihr zugebracht. Wir haben sie beide sehr lieb und möchten gern daß es ihr recht gut ginge. Wir gewinnen sehr dabei, daß sie hier ist, da wir so wenig Menschen hier nach unserm Sinne finden, und sie es so sehr ist; aber doch machen wir uns Sorgen, daß die eigentlich auf die allgemeine Corruption gegründete Pedanterie der Pariser Grundsätze ihr wegen Ihres Alleinwohnens sehr viele nachtheilige Urtheile zuziehen und leicht in ihren Verhältnissen schädlich werden könnte. Verzeihen Sie unsrer Freundschaft diese Besorgniß und die Aeußerung derselben.
Das Museum ist sehr ausgeräumt worden, 150 der besten Gemählde sind für St Cloud aus den Thuilerin ausgewählt. Man hängt einige andre wieder hin, ich bin eben im Begriff zu sehen wie es damit ist. – Auch sagt mir Visconti daß man die Perugins größtentheils in die Departemens schicken wird!! – Gestehen Sie, ob es nicht besser wäre, daß alle Franzosen ersäuft würden? – Visc. denkt darüber wie sichs gehört.
Neuigkeiten aus Deutschland habe ich nicht. – Die Bücher für Sie sind bestellt. –
Leben Sie wohl und kommen Sie bald wieder Bis dahin gedenken Sie unsrer in Freundschaft Meine Frau grüßt sie recht sehr.
Ihr Friedrich Schl.
Den Herhan hab’ ich in der ganzen rue de Lille vergeblich gesucht. Da weder Visconti noch Fr. v Hastfer ein Ex. haben, so ist der Druck wohl noch nicht ganz vollendet.