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Friedrich Schleiermacher to Gottlieb Ernst August Mehmel

Sie werden Sich wundern theuerster Herr Professor vor Allem und ohne Alles worüber wir übereingekommen sind, etwas anderes zu erhalten, was Sie mir gar nicht abgefordert haben. Ich wünsche nur daß Sie nicht in dem Falle sein mögen diese Recension des Macbeth nicht mehr brauchen zu können, weil ich sie in mancher Hinsicht für ein gründliches Stük Arbeit halte, wozu nicht jeder die Geduld haben möchte. Ich darf das wol selbst sagen denn was ich an ihr rühme ist nur der Fleiß. Sollten Sie indeß schon mit einer andern versehn sein, so bitte ich ergebenst, sie mir baldigst zurükzuschiken weil ich keine Abschrift davon habe und sie gern auf diesen Fall anderswo unterbringen möchte. Ich würde einen ähnlichen Versuch mit dem Lorenz Stark gemacht haben, wenn ich das nicht für noch gewagter hielte. Haben Sie ihn indeß noch nicht vergeben, so geben Sie mir ihn nur. Ich möchte gern nachdem ich Engels schwache Seite so wenig geschont habe von dieser Arbeit, worin er ganz in seinem Fach ist, und die ich für etwas sehr vorzügliches in ihrer Art halte, auch das Gute sagen was ich darin finde. Die Charakteristiken (an deren Verzögerung Schlegels selbst Schuld sind) den Ast, den Lichtenberg sollen Sie recht bald zusammen erhalten, und hernach auch den Adelung und Meiners. Fürchten Sie nur nicht von allen Recensionen eine solche Länge: Schiller und Macbeth denke ich rechtfertigen so etwas.
Herzliche Achtung.
Schleiermacher
Metadata Concerning Header
  • Date: um Mitte Juli 1801
  • Sender: Friedrich Schleiermacher ·
  • Recipient: Gottlieb Ernst August Mehmel ·
  • Place of Dispatch: Berlin · ·
  • Place of Destination: Erlangen · ·
Printed Text
  • Bibliography: Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst: Kritische Gesamtausgabe. Abt. 5, Bd. 5. Briefwechsel 1801‒1802 (Briefe 1005‒1245). Hg. v. Andreas Arndt u. Wolfgang Virmond. Berlin u.a. 1999, S. 173.

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