Gern hätte ich, vielgeliebter Neveu, Ihren durch die Benike erhaltenen Brief schon eher beantwortet; aber die gute Mama litt zu der Zeit gar zu sehr an ihrer bösen Backe. Jetzt ist sie aber Gottlob! völlig hergestellt. Wir alle haben Sie recht bedauert, daß Sie auf ihrer Rückreise einen so unbequemen Sitz gehabt
Hätte ich die verlangten Bücher zur Geschichte unserer reloformirten Kirche von Hering so hätte ich sie Ihnen gewiß sogleich überschickt; aber ich besitze sie selbst nicht hatte mir zwar vormals bey Gelegenheit einer Recension eine Anzeige davon gemacht, die ich aber alles Nachsuchens ungeachtet, nicht wieder aufzufinden im Stande bin, daher ich Ihnen nur den Titel des einen „Historische Nachricht von dem ersten Anfang der reformirten Kirche in Brandenburg und Preußen unter dem Kurfürsten Johann Sigismund Halle 1778“ davon aber mehrere Bände erschienen sind, doch ich nicht eigentlich [weiß] wieviel
Aber was ist denn das nun für eine Schrift, zu welcher Sie diese Nachsuchungen wünschen? Mir könnten Sie Sich doch wohl anvertrauen wenn Sie auch diese Schrift anonym herausgeben wollen. |
den 2ten Also haben Sie nun Ihre Reise nach Potsdam und vielleicht zu Fuße wenigstens hatten sie das hier geäußert, glücklich zurückgelegt, hoffentlich haben Sie gutes Wetter dazu gehabt. Ihren Auftrag an unseren Herrn Feldprediger habe ich bestellt; er läßt vielmals grüßen und für Ihren guten Rath stattet er Ihnen verbindlichen Dank ab. Jemand hat ihm geschrieben, daß der dortige Feldprediger Rolle sich große Hoffnung machen solle; er meint aber, da dieser nur erst ein paar Jahre Feldprediger sey, so würde er doch wohl älteren nicht geradehin vorgezogen werden – Er habe bereits an Seine Excellenz von Massow geschrieben
Die überschickte Besoldung kam gerade zur rechten Zeit, und wir danken ergebenst für gütige Besorgung An Herrn Vetter Reinhard hatte ich mir vorgenommen zu schreiben, habe aber bis jetzt noch nicht können dazu komen – wenn Sie ihn sehen, so machen Sie von uns recht viele Empfehlungen
Nach vielen Grüßen von Mama verbleibe
Ihr treuergebenster Oheim
Stubenrauch
Landsb ad W den 5ten Septb 1801.
Hätte ich die verlangten Bücher zur Geschichte unserer reloformirten Kirche von Hering so hätte ich sie Ihnen gewiß sogleich überschickt; aber ich besitze sie selbst nicht hatte mir zwar vormals bey Gelegenheit einer Recension eine Anzeige davon gemacht, die ich aber alles Nachsuchens ungeachtet, nicht wieder aufzufinden im Stande bin, daher ich Ihnen nur den Titel des einen „Historische Nachricht von dem ersten Anfang der reformirten Kirche in Brandenburg und Preußen unter dem Kurfürsten Johann Sigismund Halle 1778“ davon aber mehrere Bände erschienen sind, doch ich nicht eigentlich [weiß] wieviel
Aber was ist denn das nun für eine Schrift, zu welcher Sie diese Nachsuchungen wünschen? Mir könnten Sie Sich doch wohl anvertrauen wenn Sie auch diese Schrift anonym herausgeben wollen. |
den 2ten Also haben Sie nun Ihre Reise nach Potsdam und vielleicht zu Fuße wenigstens hatten sie das hier geäußert, glücklich zurückgelegt, hoffentlich haben Sie gutes Wetter dazu gehabt. Ihren Auftrag an unseren Herrn Feldprediger habe ich bestellt; er läßt vielmals grüßen und für Ihren guten Rath stattet er Ihnen verbindlichen Dank ab. Jemand hat ihm geschrieben, daß der dortige Feldprediger Rolle sich große Hoffnung machen solle; er meint aber, da dieser nur erst ein paar Jahre Feldprediger sey, so würde er doch wohl älteren nicht geradehin vorgezogen werden – Er habe bereits an Seine Excellenz von Massow geschrieben
Die überschickte Besoldung kam gerade zur rechten Zeit, und wir danken ergebenst für gütige Besorgung An Herrn Vetter Reinhard hatte ich mir vorgenommen zu schreiben, habe aber bis jetzt noch nicht können dazu komen – wenn Sie ihn sehen, so machen Sie von uns recht viele Empfehlungen
Nach vielen Grüßen von Mama verbleibe
Ihr treuergebenster Oheim
Stubenrauch
Landsb ad W den 5ten Septb 1801.