Verehrter Mann!
Mit vieler Freude erinnere ich mich der schönen und heiligen Stunden, welche ich in Ihrer Gegenwart verlebt habe; Sie werden mir ewig werth seyn, weil Sie mir den Mann näher brachten, den ich längst im Stillen geliebt und verehrt hatte. Sollte auch ich Ihnen lieb geworden seyn, so würde mir mein Aufenthalt in Berlin einen bleibenden Schatz erworben haben, den ich mit Sorgfalt und Treue, als ein seltnes Kleinod auf immer in meiner Brust verwahren werde. – Wir haben so manches über Literatur und Kunst zusammen gesprochen, das uns gegenseitig hob und begeisterte. Sie freuten sich innig jedes aufstrebenden Gemüths, das | es redlich mit der Poesie meint, und mit Liebe nährte ich nach diesen Äusserungen die freundliche Hoffnung, daß Sie meinen Musen Almanach nicht ungünstig beurtheilen würden. In dieser Hoffnung sende ich Ihnen hiebey ein Exemplar desselben, das Sie mit den Augen des Freundes ansehen wollen. Gestern erhielt ich nach langem vergeblichen Harren einige Exemplare, von denen ich Ihnen heute sogleich eines mittheile. – Lassen Sie mich bald, wenn es möglich ist, einige Worte von Ihnen hören! Ich würde Ihnen ausführlicher geschrieben haben, aber ich bin leider nicht wohl, weswegen mir dies Wenige sehr mühsam geworden ist. –
Der göttliche Friedrich ist bey Ihnen. Grüßen Sie ihn tausendmal herzlich von mir. Wir alle, die ihn lieben, wünschen | nichts mehr, als daß er glücklich und heiter bey Ihnen angekommen sey. – Ich würde ihm auch einen Almanach mitgetheilt haben, allein Madame Veit hat schon einen für ihn, und ich habe erst Wenige bekommen. Sie theilen ihm den Ihrigen gewiß zur Durchlesung mit. – Meine Frau empfiehlt sich Ihrem Andenken, und bittet Sie in meinem Namen, daß Sie Friedrich Schlegel von Ihr grüßen mögen. Mit wahrer Achtung unterzeichnet sich
Ihr ergebenster Diener
J. B. Vermehren Dr.
Die Einlage werden Sie gefälligst sogleich abgeben, und dem vortreflichen Friedrich sagen, daß die schöne Dorothea zu unsrer Freude einigemal bey uns gewesen sey.
Mit vieler Freude erinnere ich mich der schönen und heiligen Stunden, welche ich in Ihrer Gegenwart verlebt habe; Sie werden mir ewig werth seyn, weil Sie mir den Mann näher brachten, den ich längst im Stillen geliebt und verehrt hatte. Sollte auch ich Ihnen lieb geworden seyn, so würde mir mein Aufenthalt in Berlin einen bleibenden Schatz erworben haben, den ich mit Sorgfalt und Treue, als ein seltnes Kleinod auf immer in meiner Brust verwahren werde. – Wir haben so manches über Literatur und Kunst zusammen gesprochen, das uns gegenseitig hob und begeisterte. Sie freuten sich innig jedes aufstrebenden Gemüths, das | es redlich mit der Poesie meint, und mit Liebe nährte ich nach diesen Äusserungen die freundliche Hoffnung, daß Sie meinen Musen Almanach nicht ungünstig beurtheilen würden. In dieser Hoffnung sende ich Ihnen hiebey ein Exemplar desselben, das Sie mit den Augen des Freundes ansehen wollen. Gestern erhielt ich nach langem vergeblichen Harren einige Exemplare, von denen ich Ihnen heute sogleich eines mittheile. – Lassen Sie mich bald, wenn es möglich ist, einige Worte von Ihnen hören! Ich würde Ihnen ausführlicher geschrieben haben, aber ich bin leider nicht wohl, weswegen mir dies Wenige sehr mühsam geworden ist. –
Der göttliche Friedrich ist bey Ihnen. Grüßen Sie ihn tausendmal herzlich von mir. Wir alle, die ihn lieben, wünschen | nichts mehr, als daß er glücklich und heiter bey Ihnen angekommen sey. – Ich würde ihm auch einen Almanach mitgetheilt haben, allein Madame Veit hat schon einen für ihn, und ich habe erst Wenige bekommen. Sie theilen ihm den Ihrigen gewiß zur Durchlesung mit. – Meine Frau empfiehlt sich Ihrem Andenken, und bittet Sie in meinem Namen, daß Sie Friedrich Schlegel von Ihr grüßen mögen. Mit wahrer Achtung unterzeichnet sich
Ihr ergebenster Diener
J. B. Vermehren Dr.
Die Einlage werden Sie gefälligst sogleich abgeben, und dem vortreflichen Friedrich sagen, daß die schöne Dorothea zu unsrer Freude einigemal bey uns gewesen sey.