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Armendirektorium to Friedrich Schleiermacher, Heinrich Wilhelm Ferdinand Klaproth
An die beiden Charite Prediger H. Schleiermacher und Klaproth
Es ist bishero wahrgenommen worden daß die Herren Prediger in der Charité Schleiermacher und Klaproth die IrrenAnstalt in der Charité wenig besuchen, und also an dem psychologischen Theil der Kur dieser unglücklichen Kranken wenig Antheil genommen. Wenn nun aber viele dieser Gemüthskranken von religiösen Vorurtheilen geängstigt werden so können die Herren Prediger hierunte[r] das Beste thun, ja selbst die Ursache der Gemüthskrankheit heben, und wenn bei andern die Religion das beßte Mittel ist, sie zu beruhigen, auf ihren Geist zu würken, und sie auf den rechten Weg zurückzuführen, so erwarten wir von ihren Eifer, sich in dem ihnen anvertrauten so wichtigen Amte recht nützlich zu zeigen, daß sie mit Vergnügen die Gelegenheit ergreiffen werden, wo mit der Verbesserung der IrrenAnstalt die zweckdienlichsten Maasregeln getroffen werden, auch ihrer Seits recht thätig mitzuwirken.
Zu diesen Ende werden sie unaufgefordert diese Station fleißig besuchen, sich die persönliche Kentniß dieser Gemüthskranken verschaffen, und ihnen den Geistlichen Zuspruch nicht versagen, deshalb mit den beiden Aerzten Rücksprache halten und gemeinschaftlich erwägen, welche dieser Patienten einzeln zu behandeln oder mit welcher Klasse, um die etwanige Stöhrung bei dem öffentlichen GottesDienst zu vermeiden etwa besondere Bethstunden in einem Saale zu halten [sind], oder welche Klasse endlich an den sonntäglichen GottesDienst förmlichen Antheil nehmen kann
Berlin den 17ten Februar 1802
KPAD von Scheve
Es ist bishero wahrgenommen worden daß die Herren Prediger in der Charité Schleiermacher und Klaproth die IrrenAnstalt in der Charité wenig besuchen, und also an dem psychologischen Theil der Kur dieser unglücklichen Kranken wenig Antheil genommen. Wenn nun aber viele dieser Gemüthskranken von religiösen Vorurtheilen geängstigt werden so können die Herren Prediger hierunte[r] das Beste thun, ja selbst die Ursache der Gemüthskrankheit heben, und wenn bei andern die Religion das beßte Mittel ist, sie zu beruhigen, auf ihren Geist zu würken, und sie auf den rechten Weg zurückzuführen, so erwarten wir von ihren Eifer, sich in dem ihnen anvertrauten so wichtigen Amte recht nützlich zu zeigen, daß sie mit Vergnügen die Gelegenheit ergreiffen werden, wo mit der Verbesserung der IrrenAnstalt die zweckdienlichsten Maasregeln getroffen werden, auch ihrer Seits recht thätig mitzuwirken.
Zu diesen Ende werden sie unaufgefordert diese Station fleißig besuchen, sich die persönliche Kentniß dieser Gemüthskranken verschaffen, und ihnen den Geistlichen Zuspruch nicht versagen, deshalb mit den beiden Aerzten Rücksprache halten und gemeinschaftlich erwägen, welche dieser Patienten einzeln zu behandeln oder mit welcher Klasse, um die etwanige Stöhrung bei dem öffentlichen GottesDienst zu vermeiden etwa besondere Bethstunden in einem Saale zu halten [sind], oder welche Klasse endlich an den sonntäglichen GottesDienst förmlichen Antheil nehmen kann
Berlin den 17ten Februar 1802
KPAD von Scheve