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Friedrich Schleiermacher to Carl Gustav von Brinckmann

Seitdem ich weiß daß ich Berlin verlasse bin ich mehrere Male vergeblich bei Dir gewesen. Nun reise ich den Montag nach Schlesien hoffe aber nach meiner Rükkunft in den lezten Wochen Dich noch öfter zu sehn. Hier ist indeß mit vielem Dank der Monboddo zurük; sonst besinne ich mich nicht noch Bücher zu haben. Ueber mein Weggehn weiß ich weiter nichts zu sagen; es hat seinen Grund in mancherlei Verhältnissen. Das gesellige Leben wird sehr dabei zu kurz kommen, dem litterarischen hoffe ich soll es nicht viel schaden, und wer weiß ob es überhaupt lange dauert. Eine Frage erlaube mir doch in Beziehung auf diese fatale Begebenheit. Ob Du nemlich wohl reich genug bist, denn an Deinem guten Willen zweifle ich nicht, mir unmittelbar oder durch Deinen Credit eine Anleihe von 3 oder 400 rth auf Zwei Jahre verschaffen zu können? Diese Veränderung und die erste Einrichtung dort kostet mir weit mehr Geld als ich gegenwärtig habe. Zur Ostermesse 1804 aber könnte ich diese Summe sehr leicht wieder bezahlen. Bei Dohna dem jezt selbst eine ähnliche Veränderung bevorsteht habe ich nicht darum anfragen wollen.
Schleiermacher
Metadata Concerning Header
  • Date: Donnerstag, 15. April 1802
  • Sender: Friedrich Schleiermacher ·
  • Recipient: Carl Gustav von Brinckmann ·
  • Place of Dispatch: Berlin · ·
  • Place of Destination: Berlin · ·
Printed Text
  • Bibliography: Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst: Kritische Gesamtausgabe. Abt. 5, Bd. 5. Briefwechsel 1801‒1802 (Briefe 1005‒1245). Hg. v. Andreas Arndt u. Wolfgang Virmond. Berlin u.a. 1999, S. 385‒386.

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