[1] Leiden den 2 Sept 94.
Werthester Freund.
Das englische Bier welches Sie mir schickten ist richtig angekommen, u ich danke Ihnen für Ihre Bemühungen deshalb. Der Ueberbringer dieses, der Apotheker Jesemann wird Ihnen die Auslagen wiedergeben, seyen Sie nur so gütig sie ihm anzuzeigen. Wollte ich es selbst thuen, so würde es wohl noch etwas lange dauren, denn es scheint noch nicht daß meine Gesundheit mir balde eine solche Reise erlauben wird, u vielleicht sehe ich Sie u den Ort Ihres Aufenthalts eben so wenig wie mein Vaterland wieder. Ich glaubte endlich ganz auf der Beßerung zu seyn, aber seit einigen Tagen geht es wieder schlimmer. Zulezt werde ich ganz mißmüthig.
Sie haben mich durch Mittheilung der Plane von C. etwas beruhigt. G. ist freylich nicht der Ort wo sie immer bleiben kan, das sehe ich gleich ein, ob ich mir gleich ihre Lage unangenehmer vorstellte, wie sie würklich war. Doch wird sie jezt, durch die Ankunft der Bethmannischen Familie nicht verbeßert werden. ‒ Ich wünschte [2] über manches, von dem ich weiter nichts, als daß es sich zutrug weiß, näheren Aufschluß zu haben, besonders über ihre Aufnahme in B. Hause. Aber so was läßt sich immer beßer mündlich abthuen, wozu es nun leider keine große Hofnung scheint.
Von einem Augenübel schrieb mir C. nichts.
Leben Sie wohl. Wäre Amsterdam nur eine Stunde von hier, so wäre ich selbst Ueberbringer des Danks für Ihre Mühe. Ihr
ergebenster Frnd
GMichaelis.
[3] [leer]
[4] A Monsieur Monsieur
Schlegel chez Mr. H.
Muilmann Conseiller et
Echevin de la Ville op
de Heerengragt tusschen de
Spiegel en Wysel Straat.
à
Amsterdamm
Werthester Freund.
Das englische Bier welches Sie mir schickten ist richtig angekommen, u ich danke Ihnen für Ihre Bemühungen deshalb. Der Ueberbringer dieses, der Apotheker Jesemann wird Ihnen die Auslagen wiedergeben, seyen Sie nur so gütig sie ihm anzuzeigen. Wollte ich es selbst thuen, so würde es wohl noch etwas lange dauren, denn es scheint noch nicht daß meine Gesundheit mir balde eine solche Reise erlauben wird, u vielleicht sehe ich Sie u den Ort Ihres Aufenthalts eben so wenig wie mein Vaterland wieder. Ich glaubte endlich ganz auf der Beßerung zu seyn, aber seit einigen Tagen geht es wieder schlimmer. Zulezt werde ich ganz mißmüthig.
Sie haben mich durch Mittheilung der Plane von C. etwas beruhigt. G. ist freylich nicht der Ort wo sie immer bleiben kan, das sehe ich gleich ein, ob ich mir gleich ihre Lage unangenehmer vorstellte, wie sie würklich war. Doch wird sie jezt, durch die Ankunft der Bethmannischen Familie nicht verbeßert werden. ‒ Ich wünschte [2] über manches, von dem ich weiter nichts, als daß es sich zutrug weiß, näheren Aufschluß zu haben, besonders über ihre Aufnahme in B. Hause. Aber so was läßt sich immer beßer mündlich abthuen, wozu es nun leider keine große Hofnung scheint.
Von einem Augenübel schrieb mir C. nichts.
Leben Sie wohl. Wäre Amsterdam nur eine Stunde von hier, so wäre ich selbst Ueberbringer des Danks für Ihre Mühe. Ihr
ergebenster Frnd
GMichaelis.
[3] [leer]
[4] A Monsieur Monsieur
Schlegel chez Mr. H.
Muilmann Conseiller et
Echevin de la Ville op
de Heerengragt tusschen de
Spiegel en Wysel Straat.
à
Amsterdamm