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Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel to August Wilhelm von Schlegel

[1] Liebster Willhelm.
Ich darf es nun nicht länger aufschieben, Dir zu schreiben. Ich wollte Deiner Caroline antworten, an solche Briefe gehe ich nun schwer, weil meine Schreiberey in allen Betracht so schlecht ist, nun habe ich noch einen starcken Schnupfen bekommen, der mir den Kopf ganz dießlich macht, Du wirst also Deiner Freundin in meinen Nahmen dancken vor ihren Brief, der mir viel Freude gemacht hat, u den ich recht gut habe lesen können. Ich wünschte sehr sie känen zu lernen, nun es ist ja immer ein mal Mögelich. Wegen ihrer Vermögens umstände hätte ich gewünscht daß Du mir bestümmter geschriben hättest. Es gereicht mir der gleichen zur Beruhigung. Du hast recht daß man den Leuten die Vermuthung nicht wehren kann. Ramdor ist in Haarburg geweßen, u hat Moritzen besucht der hat es ihm gesagt, er habe gehört, Du würdest die Böhmer heyrathen. Auf welchen Fuß steht Deine Freundin, mit ihren Schwiegerältern? u mit Niepern? Von einer Stelle in Carolinens Brief an mich möchte ich wohl von Dir erleutert haben. Die Stelle lautet so, ohngefehr, just die Stelle konnte ich nicht ganz leßen Eintrücke sind schon erloschen, werden noch mehr erlöschen so ohn gefehr, und wir wollen nun ruhig eine größre Sicherheit abwarten. Was meynt sie unter Sicherheit? Carl hat Dir selbst geschrieben also [2] wird er Dir von seinem Geschwür, daß ihm viel Händtel macht, geschrieben haben. Mein Befünden ist itzo leutlich in Moringen geht es itzo auch gut. Von Dreßden erhalte ich itzo viel wenig Briefe, von Fritzen gar nichts. Hat er es auch wohl übel genommen, daß ich etwas Schwierigkeiten machte wegen seines Kommens nach Hanover? In den einen Brief schrieb er doch bis Ostern wollte er noch in Dreßden bleiben, wo will er den als dann hin? Lieber Willhelm antworte mir auf alles u schreib mir recht fleißig, das ist noch bey nahe das einzige Vergnügen wenn ich gute Briefe von meinen Kindern erhalte. Theile mir alles recht umständlich von Dir u wie es immer von Zeit zu Zeit geht mit. Lebe recht wohl.
Mutter Schlegel
Wilst Du wohl den Brief an Crußen zu mach u die Aufschrift darauf es kostet sonst toppelt Postgeld
[3] [leer]
[4] [leer]
  • Schlegel, Johanna Christiane Erdmuthe  Brief  schreiben  Schelling, Caroline von
  • Schlegel, Johanna Christiane Erdmuthe  Brief  danken  Schelling, Caroline von
  • Schlegel, Johanna Christiane Erdmuthe  Brief  danken lassen  Schlegel, August Wilhelm von
  • Schlegel, Johanna Christiane Erdmuthe  Kennenlernen  wünschen  Schelling, Caroline von
  • Schlegel, Johanna Christiane Erdmuthe  Gerücht  mitteilen  Schelling, Caroline von
  • Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von   Begegnung  Schlegel, Karl August Moritz
  • Schlegel, Johanna Christiane Erdmuthe  Gesundheit  mitteilen  Schlegel, Johann Carl Fürchtegott
  • Schlegel, Johanna Christiane Erdmuthe  Brief  senden  Cruse, Johann Christian Gottlieb
  • Schlegel, Johanna Christiane Erdmuthe  Brief  senden lassen  Schlegel, August Wilhelm von
Metadata Concerning Header
  • Date: [1. November 1795]
  • Sender: Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel ·
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel ·
  • Place of Dispatch: Hannover · ·
  • Place of Destination: Braunschweig · ·
Printed Text
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 362657327
  • Bibliography: Waitz, Georg: Caroline und ihre Freunde. Mittheilungen aus Briefen. Leipzig 1882, S. 31.
Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-36881
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.21,Nr.47
  • Number of Pages: 2 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 23,5 x 19,4 cm
Language
  • German
Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia

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