Für die Mittheilung des Antwortschreibens an Herrn Hof-Kammerrath Kirms danke ich Ihnen verbindlichst. Die Uebersendung des Manuscriptes an die hiesige Direction hatte ich Goethen mit uneingeschränkter Vollmacht überlassen, ich habe daher gegen die Bedingungen, unter welchen Sie es annehmen, nicht das mindeste einzuwenden, sondern bin vollkommen damit zufrieden.
Was die Bedingung betrifft, welche Sie gegenseitig fodern, daß das Stück nicht vor nächster Michaelis-Messe im Druck erscheine, so wird diese ebenfalls keine Schwierigkeit machen; denn meine Absicht war, den Jon erst Ostern übers Jahr herauszugeben, vielleicht noch später.
Zu dem Zeitpunkte der Aufführung muß natürlich Ihre volle Bequemlichkeit abgewartet werden. Ich würde es mir um so weniger verzeihen, mit Dringen auf Beschleunigung beschwerlich zu fallen, da ich auf den Druck noch gar nicht bedacht bin, sondern diese Arbeit zuvörderst dem Theater gewidmet habe; da auch die erste Ungeduld, die Wirkung auf demselben zu versuchen, durch die Aufführung in Weimar, der ich zwar nicht beywohnen konnte, die aber nach dem Bericht meiner dortigen Freunde durch Goetheʼs freundschaftliche Sorgfalt eine ungewöhnlich gelungene, und großentheils meine Wünsche und Erwartungen übertreffende Darstellung geworden, einigermaßen gestillt ist.
Nur in Einer Hinsicht würden Sie mich verbinden, wenn Sie mir die ungefähre Zeit der Aufführung, sobald Sie dieselbe voraussehen können, anzeigen wollten; weil ich, wenn es sich nicht zu lange verschöbe, zur Versendung des Manuscripts an andre Theater den Erfolg auf der hiesigen Bühne abwarten möchte.
Zu den beygelegten Kostümes würde ich gern, wenn Sie Gebrauch davon machen wollten, eine skizzirte Angabe hinzufügen, wie der Altar und der delphische Tempel nach meiner Idee vorgestellt werden müßte.
Die Anonymität betreffend, so wiederhole ich, daß ich keine Hoffnung mehr habe sie zu behaupten, da ich jetzt meinen Namen so gar in den gelehrten Zeitungen mit dem Jon zusammen erwähnt finde.
Doch glaube ich, daß es für jetzt noch besser seyn wird, nicht durch öffentliche Anerkennung diese bis jetzt nur als Conjectur geltende Behauptung zu autorisiren, und nur dieß war der Sinn meiner Bitte, diese Eröffnung als an Sie allein gerichtet, zu betrachten.
Ich habe die Ehre mit ausgezeichneter Hochachtung zu seyn
Ew. Wohlgebohren
ergebenster
A. W. Schlegel.
Berlin den 9. Februar 1802.
Was die Bedingung betrifft, welche Sie gegenseitig fodern, daß das Stück nicht vor nächster Michaelis-Messe im Druck erscheine, so wird diese ebenfalls keine Schwierigkeit machen; denn meine Absicht war, den Jon erst Ostern übers Jahr herauszugeben, vielleicht noch später.
Zu dem Zeitpunkte der Aufführung muß natürlich Ihre volle Bequemlichkeit abgewartet werden. Ich würde es mir um so weniger verzeihen, mit Dringen auf Beschleunigung beschwerlich zu fallen, da ich auf den Druck noch gar nicht bedacht bin, sondern diese Arbeit zuvörderst dem Theater gewidmet habe; da auch die erste Ungeduld, die Wirkung auf demselben zu versuchen, durch die Aufführung in Weimar, der ich zwar nicht beywohnen konnte, die aber nach dem Bericht meiner dortigen Freunde durch Goetheʼs freundschaftliche Sorgfalt eine ungewöhnlich gelungene, und großentheils meine Wünsche und Erwartungen übertreffende Darstellung geworden, einigermaßen gestillt ist.
Nur in Einer Hinsicht würden Sie mich verbinden, wenn Sie mir die ungefähre Zeit der Aufführung, sobald Sie dieselbe voraussehen können, anzeigen wollten; weil ich, wenn es sich nicht zu lange verschöbe, zur Versendung des Manuscripts an andre Theater den Erfolg auf der hiesigen Bühne abwarten möchte.
Zu den beygelegten Kostümes würde ich gern, wenn Sie Gebrauch davon machen wollten, eine skizzirte Angabe hinzufügen, wie der Altar und der delphische Tempel nach meiner Idee vorgestellt werden müßte.
Die Anonymität betreffend, so wiederhole ich, daß ich keine Hoffnung mehr habe sie zu behaupten, da ich jetzt meinen Namen so gar in den gelehrten Zeitungen mit dem Jon zusammen erwähnt finde.
Doch glaube ich, daß es für jetzt noch besser seyn wird, nicht durch öffentliche Anerkennung diese bis jetzt nur als Conjectur geltende Behauptung zu autorisiren, und nur dieß war der Sinn meiner Bitte, diese Eröffnung als an Sie allein gerichtet, zu betrachten.
Ich habe die Ehre mit ausgezeichneter Hochachtung zu seyn
Ew. Wohlgebohren
ergebenster
A. W. Schlegel.
Berlin den 9. Februar 1802.