Eben erhalte ich den neunten Bogen des Shakespear, welcher den Anfang des Hamlet, nebst dem Ende des Sturm enthält. Nur um Dir diese und ähnliche Notizen zu melden, schreibe ich Dir heute. Zu allem andern Gedränge und Unglück kömmt auch noch, daß meine Freundin vor vier Tagen tödtlich krank ward. Seit gestern Abend ist sie entschieden besser und nicht mehr in Gefahr.
Es freut mich über die Maßen, daß Euch mein Aufsatz über Meister gefallen hat, und zwar so, daß ich wagen darf wenigstens ein Stück davon ins Ite Heft ohne Deine weitere Censur drucken zu lassen. Denn mit dem Schicken ist es von nun an fürs erste Stück nichts mehr und zu spät. Zu Stande kommt alles dafür stehe ich, aber ohne Humor wäre es füglich unmöglich. Ich habe schon vorher das Expediens ersonnen, ins Ite Stück unter dem Titel Moralische Skizzen einige ursprünglich für die Fr.[agmente] bestimmte Sachen zu geben, die aber doch eigentlich besser unter diesem Titel und für sich stünden, und so viel größere moral[ische] Fragmente, die allenfalls Skizzen heißen könnten, dazu zu nehmen, daß 1–1½ Bogen damit angefüllt würden. Ich denke es auch noch zu thun, da hier doch kein Collisionsfall der Schicklichkeit <mit Euch> pp. möglich ist, und ich doch sehr wünsche, wenigstens die letzte größere Hälfte <des Aufsatzes über M[eister]> durchgehn zu können. –
Den zweyten Aushängebogen des Iten Stücks habe ich noch nicht. Darum schicke ich heute nichts, als nicht der Mühe wert. Die Sprachen werden 4¼ Bogen betragen. Schlimm ists aber, daß ich immer nicht ganz genau bezeichnen kann, wie viel jeder der folgenden Aufsätze betragen wird, und ängstlich bin, ich möchte in große Verlegenheiten gerathen wenn die Durchflüge nicht flücke werden. – Vor dem Zurückfliegen ist mir nun auch gar nicht mehr bange, aber wohl vor dem Nichtherfliegen. – Vieweg kommt in diesen Tagen wieder. Das Journal muß auch noch vor der Messe geheftet seyn. – Sollten indessen noch keine Durchflüge abgeschickt seyn, und es noch möglich seyn, sie mit nächstem Posttag zu schicken, so hoff ich zu Gott es geschieht.
Da Du Prometheus wegen des Hamlet so in Noth bist, daß mir in der That ganz bange wird; so kannst Du mir meine Noth erst vorstellen, da ich immer der Epimetheus gewesen bin.
Die Maßregel wegen der moralischen Skizzen ist um so nothwendiger, da sonst viele <Fragm[ente] und> Massen von Fragm.[enten] zurückbleiben müßten, die ich sehr ungern zurückließe. –
Daß Hard.[enberg] unsre Fr.[agmente] hat verwechseln können, freut mich sehr.
Fragm.[ente] schick ich jetzt auch nicht mehr, da das eher Zeit hat.
Wenn Du auf Heind.[orfs] Kritik Dich zu einer Aenderung in Deiner Uebers.[etzung] entschließen solltest, so kömmt diese viell[eicht] schon zu spät, und da keine mir nothwendig schien, so kann ich den Druck unmöglich darauf warten lassen. Allenfalls könnten sie im nächsten Stück als Variante stehn. –
Von der alten Ungern hoffʼ ich sollst Du auch profitiren. Es ist schon einige Wochen, daß sie Dir im Herzen entgegen jubelt. Sie schreibt, sie wäre eine hitzige Närrin. Rüste Dich mit Muth; sie greift die Menschen ernstlich an. Von mir verlangt sie daß ich Fußbäder mit Salz nehmen soll, vermuthl.[ich] weil die Fußsohlen die empfindlichste und reizbarste Stelle des äußern Menschen ist.
Ich hoffe das mit Unger wegen des Lessing schon auszugleichen. Er kann nun aber schon des Raums wegen erst ins IIIte Stück. (Ins IIte müßte nach den Fragm.[enten] der Rest des Meisters der durch die Zeit viell.[eicht] auch am Raum gewinnt; und Eure Durchflüge.) Dieß ist auch in so fern recht gut, weil die Leute doch den Aufsatz bis sie ihn gelesen haben, für den Rest des im Lyc.[eum] halten werden. Nachher soll es ihnen wohl vergehn. – Wenn während der Messe nicht am IIten Stück fortgedruckt werden kann, so behalte ich alles hier, und Du findest den 10ten May den Rest der Fragm[ente] und den Rest des Meister fertig. – Ich muß zum Lessing noch einige Sachen lesen: aber geschrieben wird er sehr schnell. – Wenn Du kommst hoffe ich auch den Shakesp.[eare] ganz wiedergelesen zu haben, damit wir alles recht besprechen können.
Schließlich gelobe ich noch absoluten Eifer, unerschütterlichen Muth, eisernen Fleiß, und Prometheia, so viel als nöthig ist.
In der That brauchst Du mir meinetwegen und des Ath.[enäum] wegen keine Sorge zu machen. – Wenn Du nur mit Hamlet schon über die Sorge weg wärest!
Schl.[eyermacher] grüßt herzlich.
Fr. Schl.
Zu der <Einleitung der> Elegien werde ich mein Möglichstes thun. –<Reste> auf dem Haupttitel däucht mir geht nicht, weil das <genau> heißt reliquiae – alles was noch da ist. – Deine Besorgniß, daß der Leser bey Eleg.[ien] sich sonst etwas anders denke trifft doch alle Titel und meine Einleitung wird gleich mit der Natur und Mannigfaltigkeit der alten Elegie anfangen.
Nun genung. Jeder Augenblick ist jetzt Goldes werth, da ich wieder gesund bin.
Von den Durchflügen kann in das Ite Stück nur 1–1½ Bogen. Was mehr ist, bleibt, und es wäre sehr gut Du nähmest gleich die frischen Sachen von der Messe dazu z. B. Tiecks Künstlerroman. Wahrscheinlich können Sie aber erst ins IIIte Stück. Die Fragmente und der Rest des Meister werden das IIte wohl ganz einnehmen.
Es freut mich über die Maßen, daß Euch mein Aufsatz über Meister gefallen hat, und zwar so, daß ich wagen darf wenigstens ein Stück davon ins Ite Heft ohne Deine weitere Censur drucken zu lassen. Denn mit dem Schicken ist es von nun an fürs erste Stück nichts mehr und zu spät. Zu Stande kommt alles dafür stehe ich, aber ohne Humor wäre es füglich unmöglich. Ich habe schon vorher das Expediens ersonnen, ins Ite Stück unter dem Titel Moralische Skizzen einige ursprünglich für die Fr.[agmente] bestimmte Sachen zu geben, die aber doch eigentlich besser unter diesem Titel und für sich stünden, und so viel größere moral[ische] Fragmente, die allenfalls Skizzen heißen könnten, dazu zu nehmen, daß 1–1½ Bogen damit angefüllt würden. Ich denke es auch noch zu thun, da hier doch kein Collisionsfall der Schicklichkeit <mit Euch> pp. möglich ist, und ich doch sehr wünsche, wenigstens die letzte größere Hälfte <des Aufsatzes über M[eister]> durchgehn zu können. –
Den zweyten Aushängebogen des Iten Stücks habe ich noch nicht. Darum schicke ich heute nichts, als nicht der Mühe wert. Die Sprachen werden 4¼ Bogen betragen. Schlimm ists aber, daß ich immer nicht ganz genau bezeichnen kann, wie viel jeder der folgenden Aufsätze betragen wird, und ängstlich bin, ich möchte in große Verlegenheiten gerathen wenn die Durchflüge nicht flücke werden. – Vor dem Zurückfliegen ist mir nun auch gar nicht mehr bange, aber wohl vor dem Nichtherfliegen. – Vieweg kommt in diesen Tagen wieder. Das Journal muß auch noch vor der Messe geheftet seyn. – Sollten indessen noch keine Durchflüge abgeschickt seyn, und es noch möglich seyn, sie mit nächstem Posttag zu schicken, so hoff ich zu Gott es geschieht.
Da Du Prometheus wegen des Hamlet so in Noth bist, daß mir in der That ganz bange wird; so kannst Du mir meine Noth erst vorstellen, da ich immer der Epimetheus gewesen bin.
Die Maßregel wegen der moralischen Skizzen ist um so nothwendiger, da sonst viele <Fragm[ente] und> Massen von Fragm.[enten] zurückbleiben müßten, die ich sehr ungern zurückließe. –
Daß Hard.[enberg] unsre Fr.[agmente] hat verwechseln können, freut mich sehr.
Fragm.[ente] schick ich jetzt auch nicht mehr, da das eher Zeit hat.
Wenn Du auf Heind.[orfs] Kritik Dich zu einer Aenderung in Deiner Uebers.[etzung] entschließen solltest, so kömmt diese viell[eicht] schon zu spät, und da keine mir nothwendig schien, so kann ich den Druck unmöglich darauf warten lassen. Allenfalls könnten sie im nächsten Stück als Variante stehn. –
Von der alten Ungern hoffʼ ich sollst Du auch profitiren. Es ist schon einige Wochen, daß sie Dir im Herzen entgegen jubelt. Sie schreibt, sie wäre eine hitzige Närrin. Rüste Dich mit Muth; sie greift die Menschen ernstlich an. Von mir verlangt sie daß ich Fußbäder mit Salz nehmen soll, vermuthl.[ich] weil die Fußsohlen die empfindlichste und reizbarste Stelle des äußern Menschen ist.
Ich hoffe das mit Unger wegen des Lessing schon auszugleichen. Er kann nun aber schon des Raums wegen erst ins IIIte Stück. (Ins IIte müßte nach den Fragm.[enten] der Rest des Meisters der durch die Zeit viell.[eicht] auch am Raum gewinnt; und Eure Durchflüge.) Dieß ist auch in so fern recht gut, weil die Leute doch den Aufsatz bis sie ihn gelesen haben, für den Rest des im Lyc.[eum] halten werden. Nachher soll es ihnen wohl vergehn. – Wenn während der Messe nicht am IIten Stück fortgedruckt werden kann, so behalte ich alles hier, und Du findest den 10ten May den Rest der Fragm[ente] und den Rest des Meister fertig. – Ich muß zum Lessing noch einige Sachen lesen: aber geschrieben wird er sehr schnell. – Wenn Du kommst hoffe ich auch den Shakesp.[eare] ganz wiedergelesen zu haben, damit wir alles recht besprechen können.
Schließlich gelobe ich noch absoluten Eifer, unerschütterlichen Muth, eisernen Fleiß, und Prometheia, so viel als nöthig ist.
In der That brauchst Du mir meinetwegen und des Ath.[enäum] wegen keine Sorge zu machen. – Wenn Du nur mit Hamlet schon über die Sorge weg wärest!
Schl.[eyermacher] grüßt herzlich.
Fr. Schl.
Zu der <Einleitung der> Elegien werde ich mein Möglichstes thun. –<Reste> auf dem Haupttitel däucht mir geht nicht, weil das <genau> heißt reliquiae – alles was noch da ist. – Deine Besorgniß, daß der Leser bey Eleg.[ien] sich sonst etwas anders denke trifft doch alle Titel und meine Einleitung wird gleich mit der Natur und Mannigfaltigkeit der alten Elegie anfangen.
Nun genung. Jeder Augenblick ist jetzt Goldes werth, da ich wieder gesund bin.
Von den Durchflügen kann in das Ite Stück nur 1–1½ Bogen. Was mehr ist, bleibt, und es wäre sehr gut Du nähmest gleich die frischen Sachen von der Messe dazu z. B. Tiecks Künstlerroman. Wahrscheinlich können Sie aber erst ins IIIte Stück. Die Fragmente und der Rest des Meister werden das IIte wohl ganz einnehmen.