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Friedrich von Schlegel to August Wilhelm von Schlegel
[1] Sonnabend den 26ten Jul[ius] 1800.
Die Sendung an Unger ist gestern richtig besorgt. Was unterdessen an Dich eingegangen ist, lege ich bey; der Vollständigkeit wegen auch die beyden Zettel von Matthaei und Unger. Die Nro des Intell[igenz] Bl[attes] wird Euch nicht sehr erbauen; da es aber doch ein Actenstück mehr ist, glaubte ich es Euch schicken zu müssen.
Beyde Melischs haben sich wollen bey Dir und Caroline melden lassen. Auch ist der Doctor Hufeland bey der Veit gewesen und hat sich sehr angelegentlich und freundschaftlich nach Karolinens Gesundheitszustand und nach Augustens Krankheitsgeschichte erkundigt.
Wir hoffen, der mit voriger Post abgesandte Koffer sey gut angekommen; und die Veit noch besonders, daß nichts vergessen und alles recht ge[2]packt war.
Du siehst Schlei[ermacher] erwähnt noch nichts von Fröhlichs Zahlung. Erfolgt heute nichts, so werde ich wieder an ihn desfalls schreiben. Mit dem Briefe von Schl[eiermacher] sind auch zwey Aushängebogen gekommen, die den Beschluß des Engel (der ganz in dem Ton fortgeht wie der Anfang), Deine Kritik des Parny und den Anfang von der Metakr[itik] enthalten, in welcher B[ernhardi] die Ordnung etwas nach Deinen Noten geändert. Da ich heute noch mehr Aushängebogen, vielleicht alle erwarte, so schicke ich sie lieber erst nächsten Posttag.
Nun hoffe ich, ist nichts von den Geschäftssachen vergessen. –
Wir verlangen herzlich nach Briefen von Dir. Heute kann der Bote wieder da seyn; der Himmel gebe, daß er gute Nachricht bringt.
[3] Goethe ist hier und wird auch noch einige Zeit wenigstens hier bleiben. Gestern habe ich ein langes Gespräch mit ihm gehabt, wobey aber alle Regierungsangelegenheiten sorgfältig vermieden wurden. Es scheint daß er zeither nicht viel gearbeitet hat, wenigstens klagte er, da ich ihn nach seiner Optik fragte, sehr über Abhaltungen. Von Schellings Naturphilosophie spricht er immer mit besondrer Liebe.
Die Veit grüßt herzlich. Wir arbeiten mit Macht. Gott sey Dank daß hier wenigstens wieder die Sonne scheint, so kann man doch zu Zeit das öde Haus verlassen und sich erfrischen.
Lebe wohl
Friedrich.
[4]
Die Sendung an Unger ist gestern richtig besorgt. Was unterdessen an Dich eingegangen ist, lege ich bey; der Vollständigkeit wegen auch die beyden Zettel von Matthaei und Unger. Die Nro des Intell[igenz] Bl[attes] wird Euch nicht sehr erbauen; da es aber doch ein Actenstück mehr ist, glaubte ich es Euch schicken zu müssen.
Beyde Melischs haben sich wollen bey Dir und Caroline melden lassen. Auch ist der Doctor Hufeland bey der Veit gewesen und hat sich sehr angelegentlich und freundschaftlich nach Karolinens Gesundheitszustand und nach Augustens Krankheitsgeschichte erkundigt.
Wir hoffen, der mit voriger Post abgesandte Koffer sey gut angekommen; und die Veit noch besonders, daß nichts vergessen und alles recht ge[2]packt war.
Du siehst Schlei[ermacher] erwähnt noch nichts von Fröhlichs Zahlung. Erfolgt heute nichts, so werde ich wieder an ihn desfalls schreiben. Mit dem Briefe von Schl[eiermacher] sind auch zwey Aushängebogen gekommen, die den Beschluß des Engel (der ganz in dem Ton fortgeht wie der Anfang), Deine Kritik des Parny und den Anfang von der Metakr[itik] enthalten, in welcher B[ernhardi] die Ordnung etwas nach Deinen Noten geändert. Da ich heute noch mehr Aushängebogen, vielleicht alle erwarte, so schicke ich sie lieber erst nächsten Posttag.
Nun hoffe ich, ist nichts von den Geschäftssachen vergessen. –
Wir verlangen herzlich nach Briefen von Dir. Heute kann der Bote wieder da seyn; der Himmel gebe, daß er gute Nachricht bringt.
[3] Goethe ist hier und wird auch noch einige Zeit wenigstens hier bleiben. Gestern habe ich ein langes Gespräch mit ihm gehabt, wobey aber alle Regierungsangelegenheiten sorgfältig vermieden wurden. Es scheint daß er zeither nicht viel gearbeitet hat, wenigstens klagte er, da ich ihn nach seiner Optik fragte, sehr über Abhaltungen. Von Schellings Naturphilosophie spricht er immer mit besondrer Liebe.
Die Veit grüßt herzlich. Wir arbeiten mit Macht. Gott sey Dank daß hier wenigstens wieder die Sonne scheint, so kann man doch zu Zeit das öde Haus verlassen und sich erfrischen.
Lebe wohl
Friedrich.
[4]
Personen
- Bernhardi, August Ferdinand · · GND
- Böhmer, Auguste · · GND
- Engel, Johann Jakob · · GND
- Frölich, Heinrich · · GND
- Goethe, Johann Wolfgang von · · GND
- Hufeland, Christoph Wilhelm von · · GND
- Matthäi, Johann Gottlob · · GND
- Mellish of Blyth, Carolina Ernestina Friederike Sophia ·
- Mellish, Joseph Charles · · GND
- Parny, Évariste · · GND
- Schelling, Caroline von · · GND
- Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von · · GND
- Schlegel, Dorothea von · · GND
- Schleiermacher, Friedrich · · GND
- Unger, Johann Friedrich Gottlieb · · GND
Journals
- Allgemeine Literatur-Zeitung (bis 1803: Jena; ab 1803: Halle) · · GND
- Intelligenzblatt (Allgemeine Literatur-Zeitung, bis 1803: Jena; ab 1803: Halle) ·
Works
- Bernhardi, August Ferdinand: Herder, Johann Gottfried von: Verstand und Erfahrung. Eine Metakritik zur Kritik der reinen Vernunft (Rezension) · · Wikidata
- Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre · · GND
- Herder, Johann Gottfried von: Verstand und Erfahrung · · GND
- Parny, Évariste: La Guerre des Dieux anciens et modernes ·
- Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von: Erster Entwurf eines Systems der Naturphilosophie · · Wikidata
- Schlegel, August Wilhelm von: Parny, La guerre des dieux ·
- Schleiermacher, Friedrich: Engels Philosoph für die Welt (Rezension) ·
- Shakespeare, William: Dramatische Werke [Ü: August Wilhelm von Schlegel] ·
- Schlegel, August Wilhelm von Manuskript senden Unger, Johann Friedrich Gottlieb
- Schlegel, August Wilhelm von Manuskript senden lassen Schlegel, Friedrich von
- Schlegel, August Wilhelm von Manuskript senden Shakespeare, William: Dramatische Werke [Ü: August Wilhelm von Schlegel]
- Schlegel, Friedrich von Brief beilegen Unger, Johann Friedrich Gottlieb
- Schlegel, Friedrich von Brief beilegen Matthäi, Johann Gottlob
- Schlegel, Friedrich von Publikation beilegen Intelligenzblatt (Allgemeine Literatur-Zeitung, bis 1803: Jena; ab 1803: Halle)
- Mellish of Blyth, Carolina Ernestina Friederike Sophia Begegnung ankündigen Schlegel, August Wilhelm von
- Mellish, Joseph Charles Begegnung ankündigen Schlegel, August Wilhelm von
- Mellish of Blyth, Carolina Ernestina Friederike Sophia Begegnung ankündigen Schelling, Caroline von
- Mellish of Blyth, Carolina Ernestina Friederike Sophia Begegnung ankündigen lassen Schlegel, Friedrich von
- Mellish, Joseph Charles Begegnung ankündigen Schelling, Caroline von
- Mellish, Joseph Charles Begegnung ankündigen lassen Schlegel, Friedrich von
- Hufeland, Christoph Wilhelm von sich erkundigen Schelling, Caroline von
- Hufeland, Christoph Wilhelm von sich erkundigen Böhmer, Auguste
- Schlegel, Friedrich von Koffersendung bekräftigen Schlegel, August Wilhelm von
- Schlegel, Dorothea von Koffersendung bekräftigen Schlegel, August Wilhelm von
- Schlegel, Friedrich von Brief beilegen Schleiermacher, Friedrich
- Schlegel, Friedrich von Mahnung ankündigen Frölich, Heinrich
- Schlegel, Friedrich von Redaktionskollektiv Athenaeum
- Schlegel, Friedrich von Aushängebogen beilegen Schleiermacher, Friedrich: Engels Philosoph für die Welt (Rezension)
- Schlegel, Friedrich von Aushängebogen beilegen Schlegel, August Wilhelm von: Parny, La guerre des dieux
- Schlegel, Friedrich von Aushängebogen beilegen Bernhardi, August Ferdinand: Herder, Johann Gottfried von: Verstand und Erfahrung. Eine Metakritik zur Kritik der reinen Vernunft (Rezension)
- Schlegel, Dorothea von grüßen Schlegel, August Wilhelm von
- Schlegel, Dorothea von grüßen lassen Schlegel, Friedrich von
Metadata Concerning Header
- Date: Samstag, 26. Juli 1800
- Sender: Friedrich von Schlegel · GND
- Recipient: August Wilhelm von Schlegel · GND
- Place of Dispatch: Jena · GND · GeoNames
- Place of Destination: Bamberg · GND · GeoNames
Printed Text
- Bibliography: Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Bd. 25. Dritte Abteilung: Briefe von und an Friedrich und Dorothea Schlegel. Höhepunkt und Zerfall der romantischen Schule (1799 ‒ 1802). Mit Einleitung und Kommentar hg. v. Hermann Patsch. Paderborn 2009, S. 145‒146.
Manuscript
- Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
- OAI Id: DE-1a-34237
- Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.24.c,Nr.144
- Number of Pages: 3S. auf Doppelbl., hs. m. U.
- Format: 19 x 11,7 cm
Language
- German