[1] Jena d. 11 Jul 1800
Werthester Freund
Wir haben die Aushängebogen und Ihren Brief mit Dank empfangen. Heute schreibe ich nur, weil Sie wegen des Überflusses an Manuscript Auskunft verlangten. Will Frölich sich gar nicht fügen, so kann das über die bellettristische Zeitung mit kleinerer Schrift, gleichsam als Anmerkung zu dem vorhergehenden gedruckt werden. Im höchsten Nothfalle müßte es ganz wegbleiben, freylich würde ich dieß ungern sehen, doch kann es unter allem am ersten wegfallen. Nur weiß ich vor der Hand dazu keinen andern Ort. –
Diese philologischen Sachen stehen am Schlusse der Notizen am besten. Meine Beschwörungen wegen des Spanischen erneure ich. Hier ist ein Verzeichniß der wichtigsten Druckfehler aus dem vorigen Stück und den 5 ersten Bogen von diesem. Leider sind ihrer ziemlich viel und ein paar fatale. Stehen gebliebne Sprach- und Orthographiefehler, wie S. 192 mehrmals wenn statt wann, S. 198 in tiefen Sinnen statt in tiefem, S. 200 Triumpf [,] S. 211 denn statt dann, S. 211 Verwandschaft, brauchen wohl nicht ange[2]merkt zu werden. Man ist vermuthlich in der Druckerey nachläßig, auch nach den stehen gebliebnen Spießen zu urtheilen. Nun dieß ist ja für jetzt das letzte, und die Druckfehler fallen also auch mit weg.
Wenn Tieck noch in Berlin ist, so sagen Sie ihm, der Druck des Journals gehe rasch vorwärts, vom 2ten habe ich nun den 7ten Bogen, vom 1ten Stück den 14ten gehabt. Sagen Sie ihm daß ich mich freue, daß er auch auf die Allgemeine Literatur Zeitung und Consorten ausgehauen hat. Noch sah ich es nicht.
Friedrich wird nächstens schreiben – er steckt bis über den Kopf im Plato. – Die Canzone an Ritter im ersten Stück des poetischen Journals ist meines Erachtens sehr schön.
Ich bin sehr begierig, ob Sie sich noch entscheiden etwas über Schelling und Schütz zu schreiben, auch auf Ihre Antwort, den Entwurf betreffend. Schelling ist wieder in Bamberg, er hat Cotta gesprochen, dem ich nun ebenfalls schreiben werde.
Verzeihen Sie die Trockenheit Kürze und Eilfertigkeit meines Briefes – das einzige was mich dieser Tage amüsirt hat, war meine Teufeley – und von dieser will ich noch [3] nichts näheres erzählen, um den Spaß nicht vorweg zu nehmen. Auch wartet ihre Bekanntmachung auf einen äußern Umstand. Einen Verleger will ich einstweilen suchen, um gleich wenn jener eintritt, bey der Hand seyn zu können; die Einlage an Frölich, die ich Sie zu besorgen bitte, betrifft diesen Vorschlag. Ich muß es ihm schon Artigkeit halber antragen.
Leben Sie für heute recht wohl, das nächste Mal mehr.
Ihr
AWS
Der Anfang vom Engel hat uns auf das übrige sehr begierig gemacht – es ist ein großes brio darin.
[4]
Werthester Freund
Wir haben die Aushängebogen und Ihren Brief mit Dank empfangen. Heute schreibe ich nur, weil Sie wegen des Überflusses an Manuscript Auskunft verlangten. Will Frölich sich gar nicht fügen, so kann das über die bellettristische Zeitung mit kleinerer Schrift, gleichsam als Anmerkung zu dem vorhergehenden gedruckt werden. Im höchsten Nothfalle müßte es ganz wegbleiben, freylich würde ich dieß ungern sehen, doch kann es unter allem am ersten wegfallen. Nur weiß ich vor der Hand dazu keinen andern Ort. –
Diese philologischen Sachen stehen am Schlusse der Notizen am besten. Meine Beschwörungen wegen des Spanischen erneure ich. Hier ist ein Verzeichniß der wichtigsten Druckfehler aus dem vorigen Stück und den 5 ersten Bogen von diesem. Leider sind ihrer ziemlich viel und ein paar fatale. Stehen gebliebne Sprach- und Orthographiefehler, wie S. 192 mehrmals wenn statt wann, S. 198 in tiefen Sinnen statt in tiefem, S. 200 Triumpf [,] S. 211 denn statt dann, S. 211 Verwandschaft, brauchen wohl nicht ange[2]merkt zu werden. Man ist vermuthlich in der Druckerey nachläßig, auch nach den stehen gebliebnen Spießen zu urtheilen. Nun dieß ist ja für jetzt das letzte, und die Druckfehler fallen also auch mit weg.
Wenn Tieck noch in Berlin ist, so sagen Sie ihm, der Druck des Journals gehe rasch vorwärts, vom 2ten habe ich nun den 7ten Bogen, vom 1ten Stück den 14ten gehabt. Sagen Sie ihm daß ich mich freue, daß er auch auf die Allgemeine Literatur Zeitung und Consorten ausgehauen hat. Noch sah ich es nicht.
Friedrich wird nächstens schreiben – er steckt bis über den Kopf im Plato. – Die Canzone an Ritter im ersten Stück des poetischen Journals ist meines Erachtens sehr schön.
Ich bin sehr begierig, ob Sie sich noch entscheiden etwas über Schelling und Schütz zu schreiben, auch auf Ihre Antwort, den Entwurf betreffend. Schelling ist wieder in Bamberg, er hat Cotta gesprochen, dem ich nun ebenfalls schreiben werde.
Verzeihen Sie die Trockenheit Kürze und Eilfertigkeit meines Briefes – das einzige was mich dieser Tage amüsirt hat, war meine Teufeley – und von dieser will ich noch [3] nichts näheres erzählen, um den Spaß nicht vorweg zu nehmen. Auch wartet ihre Bekanntmachung auf einen äußern Umstand. Einen Verleger will ich einstweilen suchen, um gleich wenn jener eintritt, bey der Hand seyn zu können; die Einlage an Frölich, die ich Sie zu besorgen bitte, betrifft diesen Vorschlag. Ich muß es ihm schon Artigkeit halber antragen.
Leben Sie für heute recht wohl, das nächste Mal mehr.
Ihr
AWS
Der Anfang vom Engel hat uns auf das übrige sehr begierig gemacht – es ist ein großes brio darin.
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