[1] Jena d. 16 Jul 97
Da Schiller noch bey Ihnen ist, und ich nicht weiß, wie bald mir das Vergnügen zu Theil wird, Sie hier zu sehen, so eile ich das beyfolgende eben geendigte Gedicht nach Weimar zu schicken, um Ihr und Ihres Freundes Urtheil darüber zugleich zu erfahren. Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, in welchem Grade ich begierig darauf bin. Um dem Eindrucke auf keine Weise vorzugreifen, füge ich nichts über die Idee und Anlage des Ganzen, über den Styl der Ausführung und das gewählte Sylbenmaaß hinzu: hoffentlich ist das Gedicht nicht so stumm, daß es nicht Kenner über alles Nöthige durch sich selbst sollte verständigen können. Ich muß nun erwarten, ob der Erfolg mich rechtfertigt, daß ich mich weder durch eine vorhandene Tragödie [2] von Aeschylus, noch durch eine kurze Monodie von Ihnen über denselben Gegenstand habe abschrecken lassen, ihn auch auf meine Weise zu nehmen und darzustellen.
Wollen Sie die Güte haben, Schillern zu sagen, daß ich außer diesem Gedichte vielleicht noch einen kürzeren Beytrag von einigen Strophen zum Almanach liefern kann. Ich wünsche, daß ihm diese kleine Reise bey den schönen Sommertagen recht wohl bekommen mag.
Meine Frau läßt sich Ihnen bestens empfehlen. Auch mein Bruder trug mir bey seiner Abreise von hier die ehrerbietigsten Empfehlungen an Sie auf.
Ich bin mit der wahrsten Ergebenheit und Verehrung
Ihr gehorsamster
AWSchlegel
[3]
[4]
Da Schiller noch bey Ihnen ist, und ich nicht weiß, wie bald mir das Vergnügen zu Theil wird, Sie hier zu sehen, so eile ich das beyfolgende eben geendigte Gedicht nach Weimar zu schicken, um Ihr und Ihres Freundes Urtheil darüber zugleich zu erfahren. Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, in welchem Grade ich begierig darauf bin. Um dem Eindrucke auf keine Weise vorzugreifen, füge ich nichts über die Idee und Anlage des Ganzen, über den Styl der Ausführung und das gewählte Sylbenmaaß hinzu: hoffentlich ist das Gedicht nicht so stumm, daß es nicht Kenner über alles Nöthige durch sich selbst sollte verständigen können. Ich muß nun erwarten, ob der Erfolg mich rechtfertigt, daß ich mich weder durch eine vorhandene Tragödie [2] von Aeschylus, noch durch eine kurze Monodie von Ihnen über denselben Gegenstand habe abschrecken lassen, ihn auch auf meine Weise zu nehmen und darzustellen.
Wollen Sie die Güte haben, Schillern zu sagen, daß ich außer diesem Gedichte vielleicht noch einen kürzeren Beytrag von einigen Strophen zum Almanach liefern kann. Ich wünsche, daß ihm diese kleine Reise bey den schönen Sommertagen recht wohl bekommen mag.
Meine Frau läßt sich Ihnen bestens empfehlen. Auch mein Bruder trug mir bey seiner Abreise von hier die ehrerbietigsten Empfehlungen an Sie auf.
Ich bin mit der wahrsten Ergebenheit und Verehrung
Ihr gehorsamster
AWSchlegel
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