[1] Gottingen 6. Jul. 91.
Sie sehen, mein l. Herr und Freund, daß ich zu oeconomisiren weiß, selbst mit dem Papier, da ich weiß, daß Briefe in Holland hoh Porto machen.
Ich habe Ihnen noch für Ihre Beyträge 9 r. 10. 3 k.g. auszuzahlen. ich will es an Ihren Herrn Vater senden, da ich keinen bessern Weg weiß.
Nun werden Sie ja bald einheimisch seyn! Herrn Matthiäeʼs Fall scheint das nicht zu seyn, der will wieder zurück kommen.
Von Ihren Verhältnissen mit Ihrem jungen Herrn und dessen Eltern geben Sie wohl einmal Nachricht.
Ich beharre Ihnen ergeben Heyne
den 10. Juli. Gestern hatte ich das Vergnügen Ihren Brief vom 2ten zu erhalten. Sie sind also wohl, und zufrieden, bis auf die litterarischen Bedürfnisse. Hoffentlich verliehren sich diese nach und nach, über Befriedigung der übrigen.
Auf die Auflösung jenes Problems über das Unedle des Holländischen bin ich sehr begierig. Mich hat es offt schon beschäfftiget. Wohllaut hat eine Sprache vor der andern, Adel u. Würde; also wohl auch Unwürde u. Übellaut.
Die dortige theologische Welt kan Mitleiden erwecken; aber Interesse kan sie nur für wenige haben. Schade daß Sie nicht Theolog sind u. Haupt einer Faction werden können!
Da würde ich doch noch lieber Politik in Holland zu meiner Beschäfftigung machen. Der Partheygeist muß manche Bemerkungen an Hand geben.
Die verunglückte Flucht des K. v Fr. ist eine Begebenheit bey der man sich sehr interessiren kan. Der arme unglückliche König!
Ziegler ist endlich Profess. d. Theol. Plank primarius u Consistorialrath. Die theol. Facultät ist also wie Sie sehen sehr jung oder verjünget. Leben Sie vergnügt. H.
[2] A Monsieur
Monsieur Schlegel
Amsterdam
Sie sehen, mein l. Herr und Freund, daß ich zu oeconomisiren weiß, selbst mit dem Papier, da ich weiß, daß Briefe in Holland hoh Porto machen.
Ich habe Ihnen noch für Ihre Beyträge 9 r. 10. 3 k.g. auszuzahlen. ich will es an Ihren Herrn Vater senden, da ich keinen bessern Weg weiß.
Nun werden Sie ja bald einheimisch seyn! Herrn Matthiäeʼs Fall scheint das nicht zu seyn, der will wieder zurück kommen.
Von Ihren Verhältnissen mit Ihrem jungen Herrn und dessen Eltern geben Sie wohl einmal Nachricht.
Ich beharre Ihnen ergeben Heyne
den 10. Juli. Gestern hatte ich das Vergnügen Ihren Brief vom 2ten zu erhalten. Sie sind also wohl, und zufrieden, bis auf die litterarischen Bedürfnisse. Hoffentlich verliehren sich diese nach und nach, über Befriedigung der übrigen.
Auf die Auflösung jenes Problems über das Unedle des Holländischen bin ich sehr begierig. Mich hat es offt schon beschäfftiget. Wohllaut hat eine Sprache vor der andern, Adel u. Würde; also wohl auch Unwürde u. Übellaut.
Die dortige theologische Welt kan Mitleiden erwecken; aber Interesse kan sie nur für wenige haben. Schade daß Sie nicht Theolog sind u. Haupt einer Faction werden können!
Da würde ich doch noch lieber Politik in Holland zu meiner Beschäfftigung machen. Der Partheygeist muß manche Bemerkungen an Hand geben.
Die verunglückte Flucht des K. v Fr. ist eine Begebenheit bey der man sich sehr interessiren kan. Der arme unglückliche König!
Ziegler ist endlich Profess. d. Theol. Plank primarius u Consistorialrath. Die theol. Facultät ist also wie Sie sehen sehr jung oder verjünget. Leben Sie vergnügt. H.
[2] A Monsieur
Monsieur Schlegel
Amsterdam